2.0120 Russlanddeutsche


Deutsche Volksgruppen in der Russischen Föderation, in der Ukraine und in den übrigen GUS-Staaten  

 

1. Vorwort – Einführung

Die Ereignisse in der Ukraine haben auch den Blick auf  Minderheiten in den Staaten der ehemaligen Sowjet-Union gelenkt, die zum Teil  erst nach dem Zerfall der Sowjet-Union entstanden sind. Besonders aktuell ist die Lage der Russen und der russisch-sprachigen Bevölkerung der Ukraine. Dazu mehr in meinem Post 2.32 Ukrainer, ukrainisch,Ukraine. Für viele Deutsche war es aber auch interessant, dass in der Ukraine und auf der Krim noch eine deutsche Minderheit lebt. So stellt sich von selbst die Frage nach der heutigen Situation der Russlanddeutschen und der deutschen Volksgruppen in den Nachfolgestaaten der Sowjet-Union und ihren  geschichtlichen Hintergrund.

2.0105 Luxemburg – ein Sonderfall


Mit Ergänzungen November 2021


Vorwort – Einführung – Lage und Zahlen


Luxemburg ist ein Produkt seiner bewegten Geschichte. Das letzte Großherzogtum in Europa liegt an der Grenze des germanischen zum romanischen Kultur- und Sprachkreis und hat im Laufe der Zeit viele Epochen mit politischen Einflüssen aus beiden Bereichen erlebt. In Europa gibt es wohl kein anderes Land mit vergleichbaren Widersprüchen zwischen Einheit und Vielfalt, politisch festgelegter und  individuell  gelebter Identität.

2.21.3 Polen in Deutschland - Ruhrpolen



Vorwort - Einleitung

„Wir haben die Ruhrpolen verdaut, also werden wir auch die Gastarbeiter verdauen.“ So soll sich  Ende der 1970er-Jahre der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt angesichts des wachsenden Zustroms von Gastarbeitern zum Problem der Migration geäußert haben. Tatsächlich trifft man in Deutschland heute mit Blick auf unsere türkischen Mitbewohner häufig auf die Meinung, dass die zwischen 1870 und 1918 ins Ruhrgebiet eingewanderten polnischen Zuwanderer  doch ein Musterbeispiel einer gelungenen Integration seien.  Um das Ergebnis meiner Recherchen vorweg zu nehmen muss ich leider feststellen, dass eine solche Meinung mit der geschichtlichen Realität nichts gemein hat und man sich mit dem Thema „Ruhrpolen“ intensiver und vor allem differenzierter befassen muss. Tatsächlich muss man beim Thema „Polen in Deutschland“ drei völlig unterschiedliche geschichtliche Perioden betrachten:

A - Die Zeit zwischen 1870 und 1918 – die Zeit der Zuwanderung von  
      Bergbau- und Industriearbeitern in das industriell stark wachsende
      Ruhrgebiet (Kapitel 1 – 4)
     B - Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen 1918 -  1939 (Kapitel 5)
C - Die Zeit nach 1945 bzw. 1950 bis heute (Kapitel 6)

Denn beim Vergleich der Situation der „Ruhrpolen“, die vor dem 1. Weltkrieg ins Ruhrgebiet zogen, mit den  Zuwanderern aus Polen, die nach dem 2. Weltkrieg und vor allem nach der Wendezeit des Jahres 1989 nach Deutschland kamen, ergeben sich erhebliche Differenzen. Unterschiedlicher hinsichtlich Integration und Assimilation kann das Verhalten einer Volksgruppe wohl kaum sein, die – zwar zeitlich versetzt - aus dem gleichen Herkunftsland in ein Nachbarland eingewanderte. Aber dazu später mehr.

2.21 Polen - polnisches Volk - Geschichte deutsch-polnischer Beziehungen bis 1918

 

1. Vorwort – Einleitung

Sowohl das deutsche, als auch das polnische Volk leben seit 1000 Jahren als Nachbarvölker in einer europäischen Mittellage ohne natürliche Grenzen.  In der langen Geschichte gab es Zeiten des Miteinander und  Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen. Insbesondere die Lage zwischen den beiden großen Nachbarvölkern, den Deutschen und Russen, hat auf die polnische Geschichte entscheidenden Einfluss gehabt. Daher verwundert es nicht, dass die gemeinsame Geschichte mit ihren vielen unterschiedlichen Facetten bis heute von beiden Seiten – oft mit viel Emotionen - sehr unterschiedlich interpretiert wird. Als im Jahre 1990 die deutsche Wiedervereinigung gelang und in Polen die kommunistische von der Sowjet-Union gesteuerte Herrschaft endete, ergab sich die geschichtliche Chance, die beiderseitigen Beziehungen auf eine neue freundschaftliche Basis zu stellen.