2.901 Balkan - Albaner und Serben - Geschichte



Tabellarische Geschichte des albanischen und serbischen Volkes unter besonderer Berücksichtigung des Kosovo und der Geschichte Serbiens, Albaniens, Montenegros, Bosniens und des früheren Jugoslawien
Antike · Besiedelung des heutigen Albaniens und des Kosovo durch thrakische und illyrische Stämme
33–29 v.Chr. römische Eroberung
395 Teilung des Römischen Reiches, das heutige Albanien + Kosovo fällt an das Oströmische Reich (Byzanz)
6./7. Jahrh Einwanderung von Slawen / Serben auf dem Balkan und insbesondere in das Kosovo
814 Eroberung der Region vom bulgarischen Zarenreich
11. Jahrhundert letzte Periode der byzantinischen Herrschaft über Albanien / Kosovo. In diesem Jahrhundert erwähnt auch ein byzantinischer Autor erstmals die Albaner als siedelndes Volk im heutigen Albanien.
12. Jahrhundert
13. Jahrhundert
Um 1200 begründen die Serben unter der Dynastie der Nemanjiden einen mittelalterlichen Staat mit einem serbischen König und einer serbisch-orthodoxen Nationalkirche. Zwischen dem Ende des 12. Jahrhunderts (Eroberung des östlichen Kosovo) und den ersten zwei Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts (Eroberung des westlichen Kosovos - 1216 wurde die Stadt Prizren erobert) wird das Kosovo Teil des serbischen Königreiches der Nemanjiden.
13./14. Jahrhundert Serbien erobert Makedonien und Bosnien, Epirus, Thessalien und Albanien
1204 Das  Byzantinische Reich zerfällt  infolge des negativ endenden 4. Kreuzzuges. Darnach  wechselt die Herrschaft im heutigen Albanien in schneller Folge. Neben fremden Mächten (Neapel, Serbien, Venedig) konnten auch einheimische Adelige eigene Fürstentümer begründen. Das Fürstentum des Karl Thopias in Mittelalbanien bestand von 1359 bis 1388. Ungefähr zur selben Zeit, von 1360 bis 1421 regierten die Balšić mit ihrem Fürstentum in Nordalbanien und Montenegro.
1346 Stephan Dusan wird zum "Kaiser der Serben und Griechen" gekrönt
1355 Tod von Kaiser Stephan, das Großserbische Reich zerfällt in Einzelstaaten
1389, 28. Juni
Schlacht auf dem Amselfeld (siehe Sonderteil Die "Schicksalsschlacht" auf dem Amselfeld und die serbischen Mythen – siehe 2.260 Serben - Montenegro - Bosnien) - Schlüsseltag in der Serbischen Geschichte. Serben und verbündete christliche Heere verlieren gegen die Türken (feiern sich als Märtyrer) - Beginn der über 400-jährigen Osmanischen Herrschaft
1443 – 1468 der albanische Fürst von Kruja, Gjergj Kastrioti-Skanderbeg, kämpft erfolgreich gegen die Türken. Nach seinem Tod wurden die Albaner und ihre Verbündeten aber besiegt und vom Ende des 15. Jahrhunderts an war das ganze Land für mehr als vier Jahrhunderte Teil des Osmanischen Reiches. Skanderbeg ist seitdem Nationalheld der Albaner.
1459
Ganz Serbien wird osmanische Provinz.
Ab dem 15. Jahrh.
unter türkischer Herrschaft wurden die meisten Albaner islamisiert. Albanische Muslime (wie bosnische Muslime) in der Folge zuverlässige Stütze der Türken !!!
1690
+ 1737
Während der türkischen Herrschaft Veränderung der ethnischen Verhältnisse im Kosovo. 1690 + 1737 Auswanderung vieler Serben (Furcht vor der Rache der Türken, die gegen Habsburg (und verbündete Serben) vorrückten. Einwanderung von muslimisch-albanischen Stämmen in das menschenleere Kosovo
1716 – 1718

1737 - 1739
Türkenkrieg     -   Prinz Eugen siegt bei Peterwardein und erobert  Belgrad - Serben kämpfen auf Seiten der Österreicher – Ansiedlung von Serben in der Kraina (Militärgrenze)
Niederlage der Österreicher - Friede von Belgrad  -  Belgrad fällt wieder an die Türkei.
Osmanisches Reich bis ins 19. Jahrhundert bestimmende Macht auf dem Balkan
1804 erster serbischer Aufstand gegen die Osmanen / Türken  Hintergrund: Willkürmaßnahmen der örtlichen osmanischen Herrscher gegen die christliche Bevölkerung. Serbischer Anführer Karadjordje Petrovic (ein Viehhändler) Keine Hilfe durch Österreich oder Rußland (wegen Napoleon gebunden)
1813 Serbischer Aufstand endgültig niedergeschlagen, Karadjordje Petrovic muß fliehen.
1815 zweiter serbischer Aufstand - Anführer Viehhändler Milos Obrenovic - diesmal Unterstützung durch Rußland. Schnelles Nachgeben der Türken und Übergabe des Belgrader Gebiets an Obrenovic (In der Folge Zwist der Familien Obrenovic und Karadjordje !)
1876 Grausame Zerschlagung serbischer Aufstände durch Türken und Muslime (Albaner, Bosnier)
1878 Berliner Kongreß - endgültige Unabhängigkeit Serbiens (Kleinserbien). . Serbien bekam auf dem Berliner Kongress nur das Gebiet zwischen Niš und Vranje zugesprochen.  Die in der Gegend von Vranje lebenden Albaner wurden in das noch unter osmanischer Herrschaft stehende Kosovo vertrieben, womit dort der albanische Bevölkerungsanteil deutlich anwuchs und das Gebiet von Vranje „entalbanisiert“ wurde.
Erstmals macht sich  eine albanische Nationalbewegung bemerkbar. Bosnien-Herzegowina kommt unter das Mandat Österreich-Ungarns, wodurch ein Konfliktpotential mit Serbien entsteht.
1882 Serbien wird Königreich - Albaner (im heutigen Albanien und Kosovo) bleiben weiter mit den Türken liiert. Im Gegensatz zu anderen Völkern (Rumänen, Bulgaren, Griechen) wollen sie die Schutzmacht Türkei und nur eine Autonomie innerhalb des Osmanischen Reichs.
1887 Die albanische Nationalbewegung lehnt zunehmend die vorhandenen Schulen, auf denen vor allem türkisch und arabisch gelehrt wird, ab. Es  kommt zur Eröffnung erster albanischer Schulen im heutigen Albanien und Kosovo
1903 König Alexander Obrenovic wird wegen seiner österreich-freundlichen  Politik von nationalistischen Serben ermordet! Nach der Jahrhundertwende verstärkt sich der serbische Druck zur Realisierung Groß-Serbiens – der Befreiung der unter osmanischer und österreichisch /ungarischer Herrschaft lebenden Brüder und Schwestern. Geheimbund "Vereinigung oder Tod" bekannt als "Schwarze Hand"
1912 / 1913 Neuordnung auf dem Balkan durch die Balkankriege – Nachdem das Kosovo jahrhundertelang unter osmanischer Herrschaft gestanden hatte, entriß das Königreich Serbien den Türken 1912 im Ersten Balkankrieg dieses auch strategisch ungemein wichtige Gebiet. Das Motto der serbischen Kämp­fer hieß: Rache für Kosovo! Sie wollten sich für eine Niederlage rächen, die ihre Vorfahren 523 Jahre zuvor erlitten hatten. Nur der romantische Nationalismus, wie er eigentlich für das 19. Jahr­hundert typisch war, macht das nachvollziehbar. Die serbische Armee feierte ihren Sieg mit einem Festgottesdienst im Kloster Graanica – dort, wo mehr als 500 Jahre vorher Fürst Lazar und seine Ritter am Vorabend der Schlacht das Abendmahl eingenommen hatten. Die Region Mazedonien wird zwischen Serbien, Bulgarien und Griechenland aufgeteilt. Türkei zurückgedrängt auf kleinen europäischen Zipfel um Istambul. Sieger 1912: Griechen, Serben, Bulgaren, Montenegriner – Sieger werden uneinig beim Verteilen der Beute, daher...
1913 ...Zweiter Balkankrieg. In einem, gemeinsam mit Griechenland gegen Bulgarien geführten Krieg erhält Serbien den Nordteil Mazedoniens.   Durch Vermittlung der Großmächte wird ein Albanischer Staat geschaffen, aber große albanische Siedlungsgebiete bleiben außerhalb – in Serbien (Kosovo, Mazedonien), in Montenegro, in Griechenland (Nordepirus). Das Kosovo wird  zwischen Serbien und Montenegro aufgeteilt. Im serbischen Teil Mazedoniens versuchen die Serben alle Mazedonier als Südserben zu integrieren. Das neu geschaffene Fürstentum Albanien erhielt einen kleinen Zipfel Mazedoniens. Es hatte kurzzeitig einen deutschen Fürsten, Prinz Wilhelm von Wied.                               
1914 – 28. 6.
(Veitstag) Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo (Bosnien). Ultimatum und Kriegserklärung Wiens. Das Eingreifen Russlands, dann Deutschlands, löst den ersten Weltkrieg aus - Vor und im 1. Weltkrieg setzten sich innerhalb der südslawischen Völker die sogenannten Jugoslawisten durch. –
Albanien wird im 1. Weltkrieg  von Italien besetzt (bis 1920)
1917
Erklärung von Korfu, in der sich serbische, kroatische und slowenische Politiker  zur Gründung eines  gemeinsamen Königreichs der Serben, Kroaten und  Slowenen unter der serbischen Dynastie der Karadjordjevic bekannten
1918 1918   (November) Vereinigung Montenegros mit Serbien 1918   (1. 12.)  Mit Unterstützung der Siegermächte wird der erste südslawische Staat  formell gegründet – ein Experiment unter schwierigsten Voraussetzungen = unterschiedliche Geschichte, Religion, Wirtschaft, soziale Verhältnisse. Kosovo gehört nun ganz zu Serbien. Mazedonien bleibt eine Provinz innerhalb Serbiens und die Mazedonier werden als Südserben betrachtet.
1921  - 28. 6.  
(= Veitstag) auf Betreiben serbischer Politiker wird eine zentralistische  Verfassung verabschiedet  - gegen das Votum der Mehrheit der Parlamentarier aus Kroatien-Slawonien, Dalamatien und Slowenien. Die Folgen: Begünstigung der Serben in Staat, Militär und Gesellschaft,  Nationalitätenprobleme  - Gegensatz Serben - Kroaten / Slowenen, Dauerkrise ! Unterdrückung der Kosovo-Albaner  - Schwerste Repressalien, - Überwachung, Folter, Mord, Zuzug / Ansiedlung von Serben im Kosovo, Vertreibung von Albanern - Albanische Volksgruppe nicht anerkannt !
1924
Ahmet Zogu kommt durch einen Putsch in Albanien an die Macht. 1925 lässt er sich zum Präsidenten wählen und konnte als erster im jungen Staat stabile Verhältnisse schaffen, wobei er sich politische Gegner vom Hals zu schaffen wusste. 1928 liess er sich zum König ernennen und bestimmte bis 1939 die Geschicke des Landes, geriet aber immer mehr in italienische Abhängigkeit. Nach dem Einmarsch der Italiener musste er ins Exil gehen, wo er (in Paris)1961 verstarb
1929 Ausrufung einer Königsdiktatur im südslawischen Staat durch Alexander I. - Jugoslawien wird Staatsname
1939 Abkommen über eine Autonomie für Kroatien –
Italienische Truppen besetzen Albanien, dessen National-Versammlung beschloss die Vereinigung mit Italien in Personalunion. (Nach dem Übertritt Italiens zu den Alliiierten und Einmarsch deutscher Truppen 1943 wieder aufgehoben)
1941 Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt; Hitler befiehlt die Zerschlagung und Aufteilung Jugoslawiens; Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien unter Ante Pavelic; Beginn des Patrisanenkriegs der Kommunisten unter Tito und der serbischen Tschetniks unter Mihailovic
1941 Italien besetzt Albanien und veranlasst mit Unterstützung Deutschlands die Zusammenlegung mit dem Kosovo. Die italienische Herrschaft die dem Ueberfall auf Jugoslawien und der Zerschlagung dieses Staates folgte, erschien vielen Kosovo-Albanern nicht als fremde Besatzung, vereinigte sie doch erstmals seit der osmanischen Herrschaft wieder das Kosovo mit Albanien, wenn auch unter der Vormundschaft des faschistischen Italiens.
1945
Befreiung nach Partisanenkampf unter Führung Titos und Einigung Jugoslawiens durch Tito: Es entstehen 6 Bundesstaaten für alle slawischen Völker (Serben, Kroaten, Slowenen und neu Mazedonien), aber keine eigenen Bundesstaaten für nichtslawische Völker: Kosovo (Albaner) und Wojwodina (Ungarn) werden lediglich autonome Provinzen in der Serbischen Teilrepublik. Albanisch-Unterricht seit 1945 im Kosovo.
1946 – 11. Januar
In Albanien hat die kommunistische Partei die Macht ergriffen und ruft eine Volksrepublik aus. Die Wirtschaft wird verstaatlicht und der Boden enteignet. In der Folge wird in Albanien eines der radikalsten kommunistischen Gesellschaftsysteme entwickelt
1948 Auch für Tito kam eine Abtretung des Kosovo an Albanien nicht in Frage. Vorübergehend entwickelte er die Idee einer staatlichen Vereinigung Jugoslawiens mit Albanien (und evtl. Bulgariens) zu einer Balkan-Föderation, um das Kosovo-Problem zu lösen. Der sowjetisch-jugoslawische Bruch 1948, in dem sich Albanien an die Seite Moskaus stellte, machte solche Plaene jedoch gegenstandslos. Erstmals wurden jedoch die Albaner des Kosovo als ethnische Minderheit anerkannt, Schulen, Zeitungen, kulturelle Einrichtungen in albanischer Sprache wurden geschaffen. Politisch dominierte in den ersten zwei Jahrzehnten nach Kriegsende jedoch die serbische Minderheit in der Provinz. Sie hielt alle Machthebel in der Hand. Die (serbisch dominierte) jugoslawische Geheimpolizei übte ein strenges Regiment über die albanische Bevölkerung aus, der man zutiefst misstraute – nicht zuletzt angesichts chronisch angespannter Beziehungen zum Nachbarland Albanien.
1961 Die Beziehungen Albaniens zur Sowjet-Union haben sich extrem verschlechtert, die diplomatischen Beziehungen werden abgebrochen, 1968 tritt Albanien aus dem Warschauer Pakt aus und hat nun nur noch das ferne China als Verbündeten. Zunehmende Isolierung des Landes!
1966 Liberalisierung im Kosovo -  gegen serbischen Widerstand – hatte sich eine Koalition meist jüngerer Funktionäre (vor allem aus Slowenien, Kroatien und Mazedonien) durchgesetzt, die auf Änderung in der nationalen Frage drängte. Sie forderte: Abbau des Zentralismus und mehr Autonomie für dieTeilrepubliken und die Sonder-Provinzen Serbiens. Tito unterstützte diese Forderungen . Es folgte die Entmachtung des zweiten Mannes hinter Tito, Aleksandar Rankovic, dem langjährigen Verantwortlichen des Geheimdienstes. Dies  symbolisierte 1966 den nationalitätenpolitischen Wechsel. Alle politischen Ämter - auch im Kosovo - und sogar Arbeitsplätze wurden nun nach ethnischem Schlüssel vergeben und begünstigten dadurch die albanische Bevölkerungsmehrheit. Die Folge: Viele Serben wanderten nach Serbien ab. Albanische kulturelle und Bildungseinrichtungen wurden stark ausgebaut; die Eröffnung der Universitaet Pristina wurde zum Symbol einer selbstbewusster werdenden albanischen Intelligenz.
1968
Demonstration der Kosovo-Albaner für die Anerkennung als eigenes Staatsvolk und 7. Teilrepublik. Durch Militär niedergeschlagen – aber Kosovo wird autonome Provinz.
1971 Nationalistische Welle in Kroatien durch Titos Eingreifen beendet
1974 neue Verfassung - durch Einfluß Titos Status der Autonomie für das Kosovo verbessert.
1980 Tot Titos
1981
Aufstände und Demonstrationen der Albaner für mehr Rechte und Anerkennung als Teilstaat Jugoslawiens. Niederschlagung durch Armee, Generale Ljubicic und Markovic. - Es kommt zu starken ethnischen Spannungen zwischen der albanischen Bevölkerungsmehrheit und den serbischen Bewohnern Kosovos
1986 - 1987 Slobodan Milosevic wird ab 1987 starker Mann Jugoslawiens, der sich an die Spitze der serbischen Nationalisten setzt, die den Status des Kosovo um jeden Preis zurückdrehen  wollen. - Versöhnung serbischer Staat mit der serbisch-orthodoxen Kirche
März 1989/ 90 Slobodan Milosevic erreicht eine Verfassungsänderung für Jugoslawien und Serbien – sie hebt die Autonomie der Provinz Kosovo auf. Widerstand der Albaner blutig niedergeschlagen
1990 – 3. Juli
Kosovo-Parlament aufgelöst, albanische Zeitungen und albanisches Fernsehen werden verboten, nur noch serbische Hochschulen, Grundschulen auf  1/4  dezimiert,   Gehälter der albanischen Lehrer gestrichen, alle Lehrmittel für Schulbücher in albanischer Sprache gestrichen, albanische Polizisten entlassen
Reaktion der Kosovo-Albaner: Erstellen einer eigenen Verfassung, Bildung einer Untergrund/Exil-Regierung,  von Untergrund-Schulen und Untergrund-Hochschulen, passiver Wiederstand unter Führung von Ibrahim Rugova
1991 Gestützt auf ein Referendum erklärt sich Kroatien, gleichzeitig mit Slowenien, für unabhängig – Folge: Kriege zwischen Kroation / Slowenien  und Serbien.
am 17. November 1991 wurde auch die „Sozialistische Republik Mazedonien“ unabhängig und verabschiedete eine neue Verfassung. Seit Gründung war der junge Staat mit Auseinandersetzungen durch seine Nachbarstaaten und die albanische Minderheit konfrontiert. - Die "mazedonische Frage" war für Griechenland, Bulgarien und Serbien seit den Balkan-Kriege im Jahre 1912 im Grunde ungelöst. Ausführliche Behandlung des Themas siehe unter http://euro-ethnien.blogspot.de/2013/11/2180-mazedonier-slawo-mazedonier.html (u. a. historische Region Mazedonien)  und 2.181 (Republik Mazedonien und Albaner in Mazedonien)
1992 – 29. 2. + 1. 3. bei einem von der serbischen Volksgruppe weitgehend boykottierten Referendum in Bosnien und Herzegowina stimmen  bei 63 % Wahlbeteiligung, 99,4 % der Wähler für eine staatliche Souveränität. Daraufhin betrachtet sich der neue Staat als unabhängige Republik und erklärt am 2. März 1992 seinen Austritt aus dem Staatsverband Jugoslawiens. Die internationale Anerkennung durch einen Großteil aller Staaten – gegen den Willen Serbiens - erfolgte am 17. April 1992. Es folgten drei Jahre erbitterter Krieg zwischen serbischen, kroatischen und bosniakischen Einheiten.
1992 - Oktober Die Kosovo-Albaner wählten ein Exil-Parlament. Ibrahim Rugova, der Vorsitzende der größten albanischen Partei in der Provinz, der Demokratischen Liga des Kosovo, wird Präsident dieses Schattenstaates. Unter ihm versuchen die Albaner auf friedlichem Wege eine Loslösung von Belgrad zu erreichen, doch die Wahlen erkennen die Serben nicht an. Ziel bleibt es, das Kosovo unter serbischer Dominanz zu behalten.
1995 – 15. 2. In Mazedonien wird die Universität in Tetovo eröffnet, die von der albanischen Gemeinschaft in Eigenregie geplant, gebaut und aus privaten Mitteln finanziert wurde. An ihr wirf nur albanisch unterrichtet
1996 Der Krieg in Bosnien-Herzegowina wird mit dem Bosnien-Friedensabkommen 1996 in Dayton beendet, Bosnien besteht nun aus zwei Teilstaaten, der bosnisch-kroatischen Föderation und der serbisch dominierten Republika Srpska. Die Wiederherstellung der Autonomie im Kosovo wird von den Westmächten nicht zur Bedingung gemacht. Vielmehr konnte Milosevic die offizielle Anerkennung der "Republik Jugoslawien" erreichen. (Bestehend aus Serbien einschließlich der Vojvodina und des Kosovo und Montenegro)
1997 – 15. Juli Milosevic wird zum Präsidenten von Jugoslawien gewählt
1997 – 21. November Die 1966 gegründete Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) sagt den Kampf gegen die serbische Herrschaft an. Es kommt zu Zusammenstößen zwischen Kosovo-Albanern und serbischen Polizisten
1998 - Mai
Serbische Einheiten starten eine Großoffensive - Die Vereinten Nationen verhängen  ein Waffenembargo gegen die Republik Jugoslawien. Die Balkan-Kontaktgruppe hat jugoslawische Auslandsguthaben eingefroren und ein Investitionsstopp für Jugoslawien veranlaßt.
1998 - Juli Es kommt zu schweren Kämpfen zwischen serbischen Einheiten und der Untergrund-Armee UCK
1998 - August Mehr als 200.000 Albaner des Kosovo sind auf der Flucht. Die USA drohen Belgrad wegen der Gewaltanwendung im Kosovo mit einem Militärschlag. Die NATO bereitet sich auf ein militärisches Eingreifen vor
1998 - September In einer Resolution fordert der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, daß alle Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen im Kosovo (Bundesrepublik Jugoslawien) sofort die Feindseligkeiten einstellen und eine Waffenruhe einhalten
1998 - Oktober Die NATO droht Serbien /Jugoslawien gegen den Widerstand Rußlands immer vehementer mit Luftangriffen, falls nicht sofort der UN-Resolution Folge geleistet wird. In allerletzter Sekunde wendet Milosevic überraschend den Militärschlag durch sein Einlenken ab.
1998 - November In Serbien entbrennt ein Machtkampf zwischen Milosevic und einigen Politikern sowie Militärs, die den Kurs des Staatschefs nicht mittragen wollen. Oppositionelle, Regimekritiker und kritische Journalisten werden mundtot gemacht
1999 - Januar Die NATO erhöht weiter den Druck auf Serbien durch die Androhung eines Luftangriffs, falls Milosevic nicht für Frieden in der krisengeschüttelten Provinz Kosovo sorgt
1999 - Februar Die ersten Friedensverhandlungen zwischen Serbien und offiziellen Vertretern der Kosovo-Albaner beginnen am 7. Februar auf Schloß Rambouillet bei Paris. Nach zwei Wochen mühsamer und intensiver Verhandlungen, verbunden mit Drohungen der NATO und mit dem Ergebnis einer Teileinigung, schlagen die westlichen Vermittler die Fortsetzung der Verhandlungen innerhalb von drei Wochen an gleicher Stelle vor
1999 – 18. März Die Kosovo-Albaner unterzeichnen das Rambouillet-Abkommen, die Serben nicht. Konferenz in Paris wird beendet, weil die serbische Kontaktgruppe das Abkommen, das einen Autonomieplan für den Kosovo vorsieht, nicht unterschreibt.
1999 – 24. März Die Luftangriffe der NATO auf Jugoslawien beginnen
1999 – Erst nach fast 3 Monaten Luftkrieg ist Jugoslawien unter Milosevic bereit die UN-Resolution 1244 zu erfüllen – Im Juni 1999 wurde der Krieg durch das Militärisch-Technische Abkommen zwischen der NATO-Truppe Kosovo Force (KFOR) und der serbischen Regierung beendet. Darnach steht Kosovo unter internationaler Verwaltung. Zwei Missionen, die zivile Mission United Nations Mission in Kosovo (UNMIK) und die militärische Mission KFOR soll den Wiederaufbau des Landes gewährleisten. Ihr Auftrag ist es, das erneute Ausbrechen von Feindseligkeiten zu verhindern, ethnisch motivierte Diskriminierung zu unterbinden und Minderheitenrechte für alle Volksgruppen in Kosovo zu garantieren.
2000 – 5. 10. Slobodan Milošević tritt als jugoslawischer Staatspräsident zurück. Auf Betreiben des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Đinđić wird er im Jahr 2001 verhaftet und an das UN-Kiriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert.
2000 – 26. 10. Erste Kommunalwahlen im Kosovo unter Aufsicht der UN-Verwaltung und der  Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Serbien  rief zum Wahlboykott auf und nur 2000 Serben ließen sich in den Wahllisten registrieren. Auch unter den 25 Parteien und über 5000 Kandidaten findet sich nicht ein Serbe.
2001 – 13. 8. Die vier großen Parteien Mazedoniens unterzeichnen das sogenannte "Ohrid-Abkommen" , das auch von der Nationalen (albanischen) Befreiungsarmee (UÇK) akzeptiert wird. Das Abkommen schuf ein Regierungsmodell, das sich an der Theorie der "Konkordanzdemokratie" orientierte. Alle Gesetze, welche die albanische Volksgruppe des Landes betreffen, müssen unabhängig von den üblichen Mehrheitsverhältnissen von mindestens 50 Prozent der albanischen Volksvertreter akzeptiert werden. Durch das Abkommen wurde außerdem die "territoriale Integrität" des mazedonischen Staates festgeschrieben. Albanisch bekam neben Mazedonisch den Status der zweiten offiziellen Amtssprache. Die albanische Universität in Tetovo wurde wiedereröffnet.
2002 die unter UN-Verwaltung stehende serbische Provinz Kosovo wählt einen "Präsidenten", Ibrahim Rugova, einen besonnenen Albaner, der das Kosovo gewaltfrei in die Unabhängigkeit führen will.
2003 Ein Staatenbund  von Serbien und Montenegro wird Nachfolger der Bundesrepublik Jugoslawien
2006 Am 21. Mai entschieden sich die Wähler Montenegros per Volksentscheid mit einer Mehrheit von 55 % für die Unabhängigkeit ihres Landes und damit die Loslösung von Serbien. Damit war die jugoslawische Lösung endgültig erledigt, es gibt kein Jugoslawien mehr. Knapp zwei Wochen darnach hat auch die serbische Regierung in Belgrad die bisherige Teilrepublik Montenegro als unabhängigen Staat anerkannt. – Pikanterweise erfolgte die Unabhängigkeit kurze Zeit nachdem Milosevic am 11. März 2006 in einer Zelle des Haager UN-Tribunals für Kriegsverbrechen gestorben war.
2008 - 17. Februar das Kosovo erklärt  nach acht Jahren als Protektorat der UNO seine Unabhängigkeit – bis heute (Stand 2012) von 93 der insgesamt 193 UNO-Mitgliedsstaaten diplomatisch anerkannt, unter anderem 22 der 27 EU-Staaten sowie der USA.
2012 – 25. 5. Das Mandat für den Einsatz der Bundeswehr im Kosovo wird um ein weiteres Jahr verlängert. Eine endgültige Lösung der Kosovo-Frage, insbesondere ein Frieden zwischen Serbien und Kosovo ist nicht in Sicht (aktuelle Ereignisse siehe unter http://euro-ethnien.blogspot.de/2012/12/2022-kosovo-kosovo-albaner.html )



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