2.0117 Deutsche Volksgruppe(n) in Rumänien




1. Vorwort – Einleitung


Im November 2014 wurde der deutschstämmige Klaus Johannis zum Präsidenten Rumäniens gewählt. Der aus Siebenbürgen stammende frühere Bürgermeister von Hermannstadt (Sibiu) gilt als Hoffnungsträger, der seine Heimatstadt als Bürgermeister gründlich sanierte und damit dafür sorgte, dass Hermannstadt 2007 europäische Kulturhauptstadt wurde.[1]
Durch dieses außergewöhnliche Wahlergebnis wurde der Blick auch wieder auf die deutsche Minderheit in Rumänien gelenkt, die über Jahrhunderte maßgeblich die Geschichte von heute zu Rumänien gehörenden Gebieten mitgestaltet hat und zur gesamtdeutschen Kultur wesentliche Beiträge leistete.

Bereits seit dem 12. Jahrhundert leben auf dem Gebiet des heutigen rumänischen Staates deutsche Bürger, die von den ungarischen Königen und später den Habsburger Herrschern ins Land gerufen wurden.

Durch den 2. Weltkrieg und seine Folgen sowie aufgrund der Politik der kommunistischen Nachkriegsregierungen hat sich die Zahl der Deutschen in Rumänien - insbesondere nach der politischen Wende im Ostblock in den 1990er-Jahren - dramatisch reduziert.