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2.0108 Lothringen, Deutsch-Lothringer

Letzte Änderung und Ergänzung im Juli 2022  Siehe insbesondere Punkt 3.3




1. Lage und Zahlen


Etwa zwei Drittel des heutigen französischen Departements Moselle gehören geschichtlich zum deutschen Sprachraum. Die Sprachgrenze verläuft nach G. Héraud[1] westlich der folgenden Orte: Redingen, Rüssingen, Audun-le-Tiche (=Deutsch-Oth), Öttingen, Ruxweiler, Escheringen, Bertringen, Thionville (Diedenhofen), Oberjeutz, Wolfdorf, Metzeresch, Homburg-Bidingen, Ebersweiler, Pieblingen, Mengen, Gehnkirchen, Bolchen, Wollmeringen, Helsdorf, Bruchen, Füllingen, Gänglingen, Elwingen, Kriechingen, Falkenberg, Edelingen, Enschweiler, Harprich, Walleringen, Bermeringen, Wirmingen, Neufvillage, Leiningen, Reiningen, Insmingen, Wittersburg, Wiebersweiler, Münster, Lohr, Losdorf, Lauterfingen, Langd, Zittersdorf, Saarburg, Bühl, Bruderdorf, Hochwalsch, Harzweiler, Walscheid.
Dies bedeutet etwa zwei Drittel des Departement Moselle, außer dem westlichen Teil um Metz und  Château-Salins. Östlich dieser Linie sprechen oder verstehen trotz des jahrzehntelangen französischen Drucks noch ein großer Anteil der Einwohner deutsch bzw. einen der drei fränkischen Dialekte. Leider gilt diese Aussage nicht für die heute unter 30jährigen. Offizielle Zahlen liegen leider nicht vor. Héraud nannte 1963 noch 488000 ein-, zwei- oder dreisprachige Bewohner im Dept. Moselle (mit deutsch oder fränkischem Dialekt als Muttersprache und zusätzlich französisch, einige Ältere sogar einsprachig deutsch). Schätzungen liegen heute zwischen 48.000 und 300.000 Lothringern[2], die Deutsch- oder eine der Mundarten sprechen bzw. verstehen. Allein die Differenz zwischen diesen Zahlen sagt schon viel über die problematische Situation der deutschen Sprache in Lothringen aus.

2. Sprache

Unter regionaler Sprache versteht man alle in Lothringen gesprochenen fränkischen Mundarten sowie die deutsche Hochsprache, die seit dem 16. Jahrhundert die traditionelle Schriftsprache dieser Region ist. In letzter Zeit kommt noch das Luxemburgische als eigene Sprache (? ) hinzu. Siehe dazu meinen Post Luxemburg - ein Sonderfall.
Einen Überblick gibt die folgende Karte (übernommen aus: http://fr.wikipedia.org/wiki/Francique_lorrain). 


Die Karte zeigt, dass innerhalb des Departements Moselle drei fränkische Dialekte gesprochen werden:
a)    das Rheinfränkische im Bereich von St. Avold, Forbach, Saargemünd, Bitscherland, Saarburg. Im Norden des Elsass (Weißenburg) wird ebenfalls rheinfränkisch gesprochen, wie natürlich auch auf der anderen Seite der Grenze im Saarland. Dieser Dialekt kommt der deutschen Hochsprache sehr nahe und wird von Hochdeutschsprechern gut verstanden.
b)    Das Moselfränkische im Bereich Busendorf (Bouzonville), Bolchen (Boulay)
c)    Das Moselfränkische in der besonderen Ausprägung des Luxemburgischen im Bereich     Diedenhofen (Thionville) und Sierck
Von den Lothringern wird ihre Mundart als „Platt“ bezeichnet. Dies wurde aber wohl eher vom französischen „patois“ abgeleitet, denn es hat mit dem Plattdeutschen (niederdeutschen) nichts gemein.

3. Geschichte

3.1 Geschichte bis 1815
Ostlothringen wurde im 5. Jahrhundert germanisch bzw. deutschsprachig, als 5. Jahrhundert n. Chr. Fränkische Stämme das Land besiedelten. Bereits in dieser Zeit  bildete sich die oben beschriebene Sprachgrenze heraus, Bei der Teilung des Reichs von Karl dem Großen fiel das sogenannte Zwischenreich an Karls ältesten Sohn Lothar. Daher der Name Lothringen. Zunächst unterschied man noch Nieder-Lothringen (das heutige Belgien und Luxemburg) und Oberlothringen mit den Städten Trier, Metz Toul, Verdun, und Nancy. Nur Oberlothringen behielt seinen Namen. Beide Lothringen fielen unter Heinrich I an das ostfränkische Reich, das spätere Deutschland. Im 15. Jahrhundert versuchte Karl der Kühne von Burgund erneut ein Zwischenreich zu schaffen, wurde aber vernichtend geschlagen. Ab dem 16. Jahrhundert nahm der Einfluss Frankreichs ständig zu. Zunächst wurden die Städte Metz, Toul und Verdun vom französischen König Heinrich II erobert. 1670 vorübergehend sogar ganz Lothringen. Parallel dazu verließen viele protestantische Lothringer das Land, wodurch der Anteil der deutschen Sprache das erste Mal entscheidend geschwächt wurde. Der lothringische Herzog Franz Stefan (Gemahl der österreichischen Kaiserin Maria Theresia) tauschte im Wiener Vertrag (1738)  in habsburgischem Interesse sein Herzogtum gegen die Toscana. Der französische König Ludwig XV übernahm Lothringen, übergab es zunächst noch als eigenständiges Herzogtum an den polnischen Ex-König Stanislaus Leszcynski, annektierte es aber nach dessen Tod 1766 endgültig an Frankreich. Daraufhin kam es zu einer erneuten Auswanderung deutschsprachiger Lothringer in das von Österreich neu gewonnene Banat, wo es bis 1945 deutschlothringische Dörfer gab. Der Bereich östlich von Metz bildete bis zur französischen Revolution innerhalb des zweisprachigen Lothringen die „Bailliage d’Allemagne“.
Seit der französischen Revolution teilt das deutsche Lothringen das Schicksal mit dem Elsass. Lothringen wurde wie ganz Frankreich in Departements aufgeteilt (die französischsprachigen Vosges und Meurthe et Moselle sowie das überwiegend deutschsprachige Moselle – s. o.)[3]
Im Frieden von Wien 1815 wird die heutige Grenze zwischen Deutschland (Preußen) und Frankreich festgelegt. Ein kleiner Teil Lothringens im heutigen Saarland fiel an die preußische Rheinprovinz, der wesentliche Bereich verblieb aber bei Frankreich. Dabei wurden Dörfer und Pfarreien auseinander gerissen und willkürlich geteilt, Familien wurden getrennt.

3.2 1815 bis 2014


In der Folgezeit  teilt das Departement Moselle die Geschichte des Elsass; die ich in meinem Post Elsass, Elsässer ausführlicher beschrieben habe, so dass ich mich hier kurz fassen kann. Zu erwähnen sei allerdings, dass nach der Angliederung von Elsass-Lothringen an das Deutsche Reich 1871 durch Bismarck eine sehr liberale Haltung in der Schulpolitik ausgeübt wurde. Den französischsprachigen Lothringern wurde ausdrücklich der Unterricht in der Muttersprache zugestanden und im deutschsprachigen Bereich wurde durchaus ein Teil des Unterrichts in französisch erteilt. Leider waren die jeweiligen französichen Regierungen nach den Rückeroberungen 1918 und 1945 nicht so tolerant. Das Gegenteil war der Fall. Deutsch und Dialekt waren unter Strafe selbst auf dem Schulhof untersagt.  Im Gegensatz zur Zwischenkriegszeit leistete nach 1945 auch die katholische Kirche keinen entschiedenen Widerstand mehr. Dazu ein Vertreter der Kirchenleitung: „Wir haben die Sprache geopfert, um die Schule zu behalten“[4]
Dennoch war die deutsche Sprache bzw. der fränkische Dialekt noch lange gängige Umgangssprache im Ostteil Lothringens, insbesondere im Grenzbereich zu Deutschland und Luxemburg. Bei vielen Besuchen in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts konnte ich feststellen, das auf eine in französisch gestellte Frage die Antwort kam: "Mit ons könne Sie ruhig deitsch redde". Das hat sich inzwischen bei den jüngeren Generationen grundlegend geändert.

Einen guten Überblick über die Entwicklung bis 2009 gibt der Artikel "Lothrinen - vom umstrittenen Gebiet zur europäischen Region" unter

https://www.owep.de/artikel/705-lothringen-vom-umstrittenen-gebiet-zur-europaeischen-region

3.3 Neue Entwicklungen seit 2014

Im Dezember 2014 hat das französische Parlament auf Vorschlag der Regierung eine Gebietsreform beschlossen, die in ihrer Tragweite noch gar nicht abzusehen ist und für das Elsass und das deutschsprachige Lothringen einschneidende Wirkungen zeigen kann. Trotz erheblicher Proteste vor allem im Elsass wurde beschlossen, dass aus Kostengründen mehrere Regionen zusammengelegt werden, so dass Frankreich nunmehr seit 2016 nur noch 13 statt bisher 22 Regionen hat. Während die besonderen ethnischen Regionen Bretagne und Korsika erhalten blieben, wurde das Elsass mit den Regionen Lothringen und Champagne-Ardenne zusammengelegt. Siehe die folgende Karte:

                     Die Großregion Grand-Est (Frankreich-Ost) mit Angabe der Departements

Die Entwicklung, die zu dieser Mammut-Region geführt hat, habe ich in meinem Post Elsass beschrieben und kommentiert. Für das deutschsprachige Lothringen ist die Gefahr des Verlustes der besonderen Identität der fränkischen Mosellothringer damit noch größer geworden. Dazu erreichte mich der nachfolgende Brief der 2015 gegründeten Partei der Mosellothringer, deren Bemühungen durch das undemokratische französische Wahlsystem und eine ebenso undemokratische Wahlkampf-Kostenerstattung torpediert werden. Immerhin ist es aber auch ein positives Signal, dass die Deutsch-Lothringer den Untergang ihrer Sprache, Kultur und Identität nicht tatenlos hinnehmen. Der Brief bedarf keines besonderen Kommentars und wird von mir hiermit gerne mit dem Wunsch um vielfältiges Echo veröffentlicht:

Wird die künftige Wahlteilnahme der Partei der Mosellothringer an Geldmangel scheitern?

In einem modernen demokratischen Staat dürfen sich theoretisch alle Parteien zur Wahl stellen. In Deutschland verhindert zwar eine Sperrklausel (sog. 5 Prozent-Hürde) bei einer Verhältniswahl, dass kleinere Parteien in einem Parlament vertreten sind. Aber zur Deckung der Wahlkampfkosten erhalten die Parteien einen bestimmten Betrag für jede bei den vorherigen Wahlen erzielte Stimme. Voraussetzung ist allerdings ein Stimmenanteil von mindestens 1% der Stimmen bei Landtagswahlen. In diesem seltsamen westeuropäischen Staat namens „République française“ ist es etwas anders. Unter dem Vorwand, einer „Zersplitterung“ der Conseils régionaux (entspricht etwa den deutschen Landtagen) entgegenzuwirken, werden wirksame Maßnahmen getroffen, um kleinere Parteien dazu zu bringen, auf eine Wahlteilnahme zu verzichten. Vor allem regionalistische Parteien, die die Allmacht der zentralisierten Verwaltung kritisch hinterfragen, sollen unschädlich gemacht werden.

In Frankreich haben nur die Parteien Anspruch auf Wahlkampfkostenerstattung, die im ersten Wahlgang der Regionalwahlen mindestens 5 % der abgegebenen Stimmen erhalten haben (unter 5 % dürfen die Parteien nicht einmal an dem zweiten Wahlgang teilnehmen). Bei den letzten Regionalwahlen lag die elsass-lothringische regionalistische Wahlallianz (Dazu zählen u. a. „Unser Land – Die Elsässische Partei“ und „57 – Die Partei der Mosellothringer“
http://www.57pdm.org/de/ ) knapp unter 5 % der abgegebenen Stimmen (4,73 %). Da die „ehemaligen“ Regionen Elsass, Champagne-Ardenne und Lothringen zwangsfusioniert wurden und nun einen gemeinsamen absurden Wahlkreis (zweimal die Fläche Belgiens !) bilden, hatten Parteien, die lokale und regionale Interessen vertreten, weniger Chancen denn je. Die Interessen der am Rand des Pariser Raums wohnenden Wähler der Champagne sind ganz anders als diejenigen der Elsässer und Mosellothringer, die enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mit Deutschland, Luxemburg und der Schweiz pflegen. Darüber hinaus haben die Bombenanschläge in Paris den Wahlkampf gestört, und nationale Themen wie Sicherheit (für die die „Conseils régionaux“ gar keine Befugnis haben) wurden plötzlich in den Mittelpunkt der Debatte gerückt.

Trotz ihrer 84 147 Stimmen hat die elsass-lothringische regionalistische Wahlallianz keinen Cent vom frz. Staat bekommen und hat Stimmzettel und offizielle Wahlplakate schließlich selbst zahlen müssen. „Unser Land – Die Elsässische Partei“, die 2009 gegründet wurde und über ein ziemlich breites Netzwerk von Sympathisanten verfügt, wird es höchstwahrscheinlich schaffen, bei der parlamentarischen Wahl 2017 Kandidaten in allen elsässischen Wahlkreisen zu stellen. In der jetzigen Lage ist eine Teilnahme der erst 2015 gegründete Partei der Mosellothringer an dieser Wahl im Bezirk Lothringen aus finanziellen Gründen leider völlig ausgeschlossen, selbst in einer sehr begrenzten Anzahl der deutschlothringer Wahlkreise.

Die Partei der Mosellothringer ist also umfänglich auf Spenden angewiesen, um die Interessen der Deutschlothringer im ehemaligen Bezirk Lothringen (heutzutage „département de la Moselle“) bei den kommenden Wahlen vertreten zu können.

57 - Partei der Mosellothringer
12 rue des Clercs / Klerikergasse 12
F-57000 METZ
http://www.57pdm.org/de

4. Sprachsituation der Gegenwart, Schulen, Kindergärten

Die rigorose Schul- und Sprachenpolitik der französischen Regierungen bis ca. 1990 hatten eine verheerende Wirkung auf den Bestand der deutschen Sprache in Lothringen. Von regionalen Ausnahmen abgesehen sieht es daher z. Zt. In Lothringen noch problematischer aus als im Elsass. Zum Sprachgebrauch kann man feststellen:


- Großeltern untereinander sprechen deutsch bzw. fränkischen Dialekt.
- Großeltern mit Eltern deutsch oder Dialekt.
- Kinder mit ihren Großeltern meist französisch, kaum deutsch
- Eltern untereinander französisch und immer seltener deutsch.
- Eltern mit ihren Kindern französisch.
- Kinder untereinander sprechen französisch.[5]

Erst als 1990 aufgrund des vorstehend geschilderten Sprachverhaltens die Mundartkenntnisse der Kinder praktisch nicht mehr vorhanden waren räumte das zuständige Schulrektorat in Nancy die Möglichkeit ein, dass vom Kindergarten bis zum 10. Lebensjahr bei entsprechender Nachfrage entweder 3 oder 6 bis 9 Wochenstunden Deutsch mit fränkischem Hilfszugang unterrichtet werden können. Leider wird diese Möglichkeit – im Gegensatz zum Elsass - nur von relativ wenigen Gemeinden bzw. Eltern wahrgenommen.. Auch von der Möglichkeit bilingualer Schulen (ABCM-Schulen) wird bisher nur in der Gemeinde Saargemünd (Sarreguemines) Gebrauch gemacht – und das nur, weil die Gemeinde selbst die Initiative ergriff und eine Schule selbst finanzierte. Daraufhin erst zog die Region nach und akzeptierte dieses Schulmodell. Bisher aber ohne großen Erfolg, lediglich in Saargemünd wurde eine weitere (staatliche) Schule mit bilingualem Unterricht (13 Wochenstunden französisch und 13 Wochenstunden deutsch) eingerichtet. Dies, obwohl die Wirtschaft aufgrund der Umstrukturierungen im ehemaligen Kohle-Stahl-Bezirk Lothringens eine Intensivierung des Deutschunterrichts an Schulen fordert.[6]

5. Ausblick in die Zukunft

Wie erwähnt ist der Arbeitsmarkt in Lothringen  geprägt von der seit über 20 Jahren andauernden Umstellung der gesamten herkömmlichen Industrie. Dies veranlasst viele Lothringer, z. Zt. etwa 70.000 Personen, in den angrenzenden Ländern Arbeit aufzunehmen, d. h. vornehmlich in Deutschland und Luxemburg. Hierin liegt eine Chance für die deutsche Sprache und den deutschen Dialekt.

Leider gibt es aus historischen Gründen – wie im Elsass – viele Lothringer, die zwar ja zum „Platt“ sagen, aber die Hochsprache Deutsch ablehnen. Damit aber vergeben sie nicht nur die Chance, sich in zwei Kulturen zu bewegen, sondern tragen letztlich auch zum Aussterben des Dialektes bei. Eine gewisse Berechtigung hat diese Einstellung noch im Grenzbereich zu Luxemburg und den dort arbeitenden Pendlern. Aber in Luxemburg versteht auch jeder die deutsche Hochsprache – sonst aber außerhalb des moselfränkischen Dialektbereichs nirgendwo jemand das Letzeburgische.

Dennoch gibt es Hoffnungszeichen, weil sich inzwischen verschiedene Organisationen um den Erhalt der Regionalsprache und der deutschen Hochsprache und Kultur bemühen:

a)    Culture et Bilinguisme de Lorraine - Zweisprachig, unsere Zukunft
ist ein gemeinnütziger Verein nach lokalem Recht, eingetragen in das Vereinregister im Amtsgericht Saargemünd. Er hat das Ziel, die Volkssprache und die Volkskultur Deutschlothringens zu pflegen und zu fördern, und insbesondere den Zugang zur Zweisprachigkeit "Französisch + regionale" Sprache zu ermöglichen. Dabei versteht man als einigendes Band der Regionalsprache die Hochsprache Deutsch.[7]

b)    Der Verein „Gau un Griis“
wurde 1986 von Mitgliedern verschiedener kultureller Vereine des Niedlandes (Pays de Nied, Département Moselle) gegründet. „Gau un Griis“ ist moselfränkisch und lässt sich in etwa übersetzen mit „Lehm und Sand“ („Gau“, das ist der schwere Lehmboden des „plateau lorrain“ im Bereich von Boulay-Bouzonville-Faulquemont; „Griis“, das ist der lockere Sandboden im Bereich von Ham-Creutzwald-Merten-Saarlouis-Rehlingen.) Der Verein versteht sich als grenzüberschreitende Organisation, die in Sorge ist um die kulturelle und sprachliche Identität der Region.
Man gibt Bücher, Broschüren, CDs, Zeitschriften, Jahreskalender heraus und unterstützt die Verbreitung von regionaler Literatur.
Der Verein ist Herausgeber der dreisprachigen Literaturzeitschrift „Paraple“, die zweimal im Jahr erscheint, Sie bietet regionalen Autoren ein Forum für die Publikation ihrer Texte, und zwar in den Sprachen Deutsch, Französisch und eben auch „Platt“.
Außerdem führt er Veranstaltungen durch, wie Theatervorstellungen, Liederabende, Lothringer Abende, Lesungen…
Er wirkt darauf hin, dass die deutsche Regional-Sprache „wahrgenommen“ wird: z. B.durch Anbringung von Ortsschildern auf Fränkisch, Artikel in den regionalen Zeitungen, Auftritte im Fernsehen und im Radio. Und organisiert  Platt-Kurse.
Das Motto des Vereins lautet:
Us Spròòch éss schén! Platt schwätzen éss gesond for’t Herz! Die Webseite des Vereins ist: http://www.gaugriis.org/index.php

Weitere Aktivitäten können auf den folgenden Webseiten nachgelesen werden:
Webseite des Vereins Association pour le Bilinguisme en Classe dès la Maternelle - A.B.C.M. Zweisprachigkeit
https://www.culture-bilinguisme.eu/  (Rene Schickele-Gesellschaft)
www.Lothringen.com
 
Man sieht, es gibt noch Hoffnungszeichen. Ob sie ausreichen wird die Zukunft zeigen.

[1] Guy Héraud: “Die Völker als die Träger Europas“, S. 118 (Héraud verwendet dabei fast ausschließlich die deutschen Ortsbezeichnungen)
[3] im wesentlichen entnommen dem Buch „Wege und Wandlungen“S.4ff
[4] Globus Nr. 2/2012
[5] http://www.elsass-lothringen.de/
[6] http://www.ac-nancy-metz.fr/IA57/dir57/textes/Bull_dep.htm und http://www.culture-bilinguisme-lorraine.org/de/zweisprachigen-klassen.html
[7] www.culture-bilinguisme-lorraine.org/de

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