2.0120 Russlanddeutsche


Deutsche Volksgruppen in der Russischen Föderation, in der Ukraine und in den übrigen GUS-Staaten  

 

1. Vorwort – Einführung

Die Ereignisse in der Ukraine haben auch den Blick auf  Minderheiten in den Staaten der ehemaligen Sowjet-Union gelenkt, die zum Teil  erst nach dem Zerfall der Sowjet-Union entstanden sind. Besonders aktuell ist die Lage der Russen und der russisch-sprachigen Bevölkerung der Ukraine. Dazu mehr in meinem Post 2.32 Ukrainer, ukrainisch,Ukraine. Für viele Deutsche war es aber auch interessant, dass in der Ukraine und auf der Krim noch eine deutsche Minderheit lebt. So stellt sich von selbst die Frage nach der heutigen Situation der Russlanddeutschen und der deutschen Volksgruppen in den Nachfolgestaaten der Sowjet-Union und ihren  geschichtlichen Hintergrund.

2. Begriffsbestimmung

Die Beziehungen der Deutschen zu Russland haben eine lange Geschichte (siehe Pkt.3 Geschichte). In mehreren Phasen haben sich deutsche Einwanderer und Siedler in verschiedenen Bereichen Russlands niedergelassen. Daher gab es bis in das 20. Jahrhundert hinein kein einheitliches Bewusstsein der Russland-Deutschen. Nach ihren verschiedenen Siedlungsgebieten sprach man vielmehr von
►Wolga-Deutschen (im Bereich der unteren Wolga um Saratow und Samara), den  
  
► Wolhynien-Deutschen (heute der nordwestliche Teil der Ukraine), den 

►Schwarzmeer-Deutschen (im Bereich der heutigen Süd- und Ost-Ukraine mit dem Schwerpunkt Odessa sowie am Dnjepr und auf der Krim – außerdem zählte man zeitweise auch die Deutschen in Bessarabien und am Don zu den Schwarzmeer-Deutschen), den   
                  
► Deutschen  im Kaukasus (vor allem im heutigen Georgien), den

► Deutschen in Kasachstan

► Sibirien-Deutschen, bei denen zwischen Erst-Siedlern aus dem 19. Jahrhundert und – wie bei den Deutschen Kasachstans - den später nach dort hin zwangsweise verbannten Russland-Deutschen zu unterscheiden ist.

► Darüber hinaus gab es viele Deutsche in Moskau und St. Petersburg und in einer Reihe weiterer kleinerer Siedlungsgebiete über das ganze Land verstreut.

Vor 1914 lebten deutsche Siedler vor allem in konfessionell geschlossenen Dörfern, Die Konfession war das entscheidende Gruppenmerkmal. Man fühlte sich als Lutheraner, Mennonit, Reformierter oder Katholik und benutzte die deutschen Dialekte der Herkunftsregionen (siehe Sprache). Da man sich gemeinsam gegen die orthodoxen Russen und Ukrainer abgrenzte und nur innerhalb der eigenen Konfession heiratete, erfüllte die Konfession indirekt auch eine nationale Funktion.[1]
Nach dem Ende des russischen Bürgerkriegs (1920) und der Bildung der Sowjet-Union lagen viele deutsche Siedlungsgebiete außerhalb Russlands in den neuen Gliedstaaten der Sowjet-Union (Ukraine, Weißrussland, Kasachstan, Georgien, Kirgisien u. a.). Die Bezeichnung Russland-Deutsche wurde für diese außerhalb der russischen Sowjet-Republik lebenden Deutschen dennoch beibehalten. So sprechen wir auch heute von Russland-Deutschen, wenn es sich um Aussiedler aus Kasachstan handelt.[2] 
Wolhynien kam in zwei Schritten zu Russland (Ostwolhynien bei der zweiten Teilung Polens 1793, Westwolhynien 1795 bei der dritten Teilung Polens). Nach dem 1. Weltkrieg kam im Frieden von Riga 1921 Westwolhynien wieder an Polen, fiel aber bereits durch den Hitler-Stalin-Pakt 1939 wieder an die Sowjet-Union und nach dem zweiten Weltkrieg wurde ganz Wolhynien der Ukraine  zugeschlagen. Das Schicksal der Wolhynien-Deutschen wird von mir daher auch unter diesem Post „Russland-Deutsche“  zusammengefasst.
Nicht zu den Russland-Deutschen zählt man die Balten-Deutschen und die Deutschen im Kongress-Polen vor 1918 (Weichsel-Deutsche), obwohl sie über ein Jahrhundert zum russischen Reich gehörten. Für sie habe ich jeweils einen eigenen Post vorgesehen.
Ein gemeinsames Bewusstsein als Russland-Deutsche entstand unter all den verschiedenen Gruppen erst Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge eines sich verstärkenden Panslawismus in Russland und besonders nach Ausbruch des 1. Weltkriegs und der damit verbundenen Repressalien gegen alle Deutschen. Es verstärkte sich nach den Stalin-Verfolgungen und den Deportationen im 2. Weltkrieg und den gemeinsam erlittenen Verfolgungen, Deportationen und vielfältigen Leiden. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zum Ende der Sowjet-Union Anfang der 1990er-Jahre sprach man – wegen der Zerstreuung der Deutschen über das gesamte Staatsgebiet -  auch von Sowjet-Deutschen. 

3. Geschichte

Deutsche waren schon immer die wichtigsten Ausländer in Russland. „Nemzy“ – die Deutschen – war im Russischen ursprünglich der Sammelbegriff für alle Ausländer aus dem Westen. Schon im 12. Jahrhundert gibt es Deutsche in Moskau und 1250 richteten Lübecker Kaufleute ein Hansekontor in Nowgorod ein. Zar Peter der Große, der Russland modernisieren wollte, holte Ende des 17. Jahrhunderts viele deutsche Handwerker, Gelehrte und Ingenieure in sein Land.[3] Weit größere Ausmaße hatte die

3.1 Einwanderung deutscher Siedler im 18. und 19. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert dehnte sich das russische Reich in Kriegen mit dem Osmanischen Reich nach Süden und durch die polnischen Teilungen nach Westen aus. In dieser Zeit waren aber weite Gebiete Russlands – besonders an der Wolga, im Kaukasus und am Schwarzen Meer noch unbesiedelt. Gleich nach ihrem Amtsantritt erließ daher die Zarin Katharina II – eine Prinzessin aus dem deutschen Fürstenhaus Anhalt-Zerbst – ein Manifest,  das Ausländer, vor allem aber ihre deutschen Landsleute einlud, sich in diesen unbewohnten Bereichen anzusiedeln und sie zu kultivieren.
Den Neubürgern wurde Reisegeld erstattet, wurden günstige Kredite für den Hausbau und die Viehzucht und Selbstverwaltung zugesichert. In einem zweiten Manifest von 1763 garantierte sie Befreiung vom Kriegsdienst, Steuerfreiheit für 30 Jahre und – was für viele Zuwanderer wichtig war – absolute Religionsfreiheit. So verwundert es nicht, dass die Anwerber / Makler in Deutschland bei verarmten Bauern und religiösen Minderheiten große Erfolge hatten. Damit waren die deutschen Siedler in vielerlei Hinsicht gegenüber den russischen Bauern bevorteilt, die damals noch als Leibeigene lebten.
Die ersten Zuwanderer – vor allem aus Hessen, Baden, der Pfalz, Schwaben und dem Elsass siedelten vor allem an der Wolga, wo sie keineswegs ein Paradies sondern harte Pionierarbeit erwartete, die sich erst später auszahlte. Unter den Nachfolgern Katharinas, den Zaren Paul I und Alexander I, wurde die Anwerbung von Siedlern  fortgesetzt. Neben Rumänen und Griechen kamen in den Jahren 1784 bis 1824 wieder viele Deutsche und zwar Mennoniten aus dem Raum Danzig/Westpreußen und weitere süddeutsche Zuwanderer. Nach den napoleonischen Kriegen und einer damals wirtschaftlich sehr schlechten Lage in Deutschland zogen 1816-1817 ca. 6.000 Siedler - vor allem aus dem Raum Württemberg - in den Kaukasus. Sie siedelten zunächst in der Nähe von Tiflis (Georgien) in der Siedlung Marienfeld, andere zogen weiter bis in das heutige Aserbaidschan. Weitere Familien folgten in den folgenden Jahren. Neben Marienfeld entstanden 8 weitere deutsche Kolonial-Dörfer. Das größte war Katharinenfeld mit 116 Familien, einer deutschen Zeitung, einer deutschen Schule und Theatergruppe sowie einem Sportverein. Auch in Tiflis siedelten sich Deutsche an und erbauten den deutschen Stadtteil Neu-Tiflis. Im Jahre 1819 wanderten ungefähr 5000 deutsche Familien aus dem heutigen Baden-Württemberg in das heutige Aserbaidschan ein und siedelten sich im Westen des Landes an. Ihre kulturellen Leistungen wurden inzwischen von der heutigen aserbaidschanischen Regierung anerkannt. Im 1. und 2. Weltkrieg erlitten sie die gleichen Schicksale wie die übrigen deutschen Siedler.
Größere Zuwanderer-Gruppen kamen noch bis  in die Mitte des 19. Jahrhunderts aus eigenem Antrieb aus Schlesien, Pommern  und Westpreußen und ließen sich in Wolhynien, dem Gebiet der heutigen Nord-Ukraine nieder. Eine letzte Gruppe vorwiegend aus Württemberg kam in dieser Zeit nach Bessarabien und an das Schwarze Meer.(zu den Bessarabien-Deutschen siehe auch unter Deutsche Volksgruppe(n) in Rumänien [4]


Die deutschen Siedler brachten es bis zum 1. Weltkrieg zu einem gewissen Wohlstand. Ein kleineres Problem ergab sich aus dem großen Kinderreichtum der Siedlerfamilien. Dies wurde in der Regel dadurch gelöst, dass durch Landzukauf für die Nachkommen weitere Tochterkolonien im Umland der Erstsiedlungen entstanden. Andere Nachkommen wanderten in die Städte (vor allem nach Saratow und Odessa) ab, und schließlich zog ein weiterer Teil weiter nach Osten bis nach Sibirien und leistete dort als Neusiedler Pionierarbeit. Auch als in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wachsende Deutschen-Feindlichkeit verbunden mit Panslawismus aufkam, lebten die deutschen Kolonisten bis 1914 im allgemeinen in Frieden mit ihrer Umgebung. 1871 wurden zwar die besonderen Privilegien abgeschafft und 1874 auch für deutsche Siedler die Wehrpflicht eingeführt. Dies führte zu einer ersten Ausreisewelle. Fast 300.000 deutsche Siedler – vor allem Mennoniten – verließen das Land in Richtung Amerika. Die Eigenverwaltung in den deutschen Siedlungsgebieten blieb jedoch erhalten und in den geschlossenen deutschen Gemeinden war die Umgangssprache das Deutsche. Das wurde auch nicht beeinträchtigt als 1874 Russisch als Unterrichtssprache in den Schulen eingeführt wurde, auf dem Schulhof wurde deutsch gesprochen, ebenso bei Gericht und in der Gemeindeverwaltung.[5]
Die erste allgemeine Volkszählung von 1897 im russischen Zarenreich verzeichnete 1,8 Mio. Einwohner deutscher Muttersprache (1,4 % der Gesamtbevölkerung). Davon gehörten 76 % zur lutherischen Konfession, 13,5 % waren Katholiken, 3,7 % Mennoniten, 3,6 % Reformierte und 3,2 % gehörten anderen Konfessionen an. Mehr als drei Viertel der Deutschen lebten auf dem Land, 57,7 % waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Die wichtigsten Siedlungsgebiete der Deutschen waren die untere Wolga (326.861 Deutsche in den Gouvernements Saratov und Samara), das Schwarzmeergebiet (377.798 in den Gouvernements Cherson, Taurien, Ekaterinoslav, Bessarabien und Dongebiet), in Wolhynien waren es 171.331 und in den  beiden Hauptstädten St. Petersburg 46.550 und in Moskau 17.717. Der Vollständigkeit halber nenne ich auch die Einwohnerzahlen in Russisch Polen und dem Baltikum: In den sogenannten Weichselgouvernements wohnten damals 407.274 deutsche Bürger und in den Ostseeprovinzen (Livland, Estland und Kurland) 165.627. Darüber hinaus arbeiteten deutsche Handwerker, Unternehmer, Gewerbetreibende, Ärzte, Apotheker, Offiziere, Beamte und Gelehrte – um typische Berufe zu nennen – beinahe über das gesamte russische Reich verstreut.[6]

3.2 Das 20. Jahrhundert – die Weltkriege und ihre Folgen[7]

Mit Beginn des 1. Weltkriegs begann eine Zeit der Leiden und Schicksalsschläge für die Russlanddeutschen. Sofort nach Kriegsbeginn wurden deutsche Schulen verboten, deutsche Zeitungen behindert und die deutsche Sprache in der Öffentlichkeit verboten, im Schwarzmeergebiet sogar der Gebrauch in den Gottesdiensten. 1915 wurde ein Gesetz über die „Liquidation des deutschen Grundbesitzes“ erlassen mit der Folge, dass weit über 100.000 Deutsche über Nacht von ihrem Besitz vertrieben und nach Sibirien verbannt wurden. Viele sind dabei umgekommen. Die Oktober-Revolution 1917 beendete zwar diese Maßnahmen, aber die in der Folge herrschenden Bolschewiken störten sich nicht an Privateigentum und beschlagnahmten Vorräte aller Art bis hin zum Saatgut. Erst 1922 beruhigte sich die Lage und obwohl der Landbesitz der Deutschen stark reduziert war, kam es zu einer vorübergehenden Erholung.
Mit dem Ende des 1. Weltkriegs und des folgenden Bürgerkriegs kamen viele Deutsche im Westen des alten Zarenreichs zu Polen (Westwolhynien und Weichsel-Deutsche) oder zu den nunmehr selbständigen baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Bessarabien und seine deutsche Minderheit fiel an Rumänien. Viele Russlanddeutsche gehörten nun nicht mehr zur russischen Sowjetrepublik, sondern zu anderen Sowjet-Republiken, z. B. der Ukraine (s. o. unter Begriffsbestimmung). Unter der Sowjetherrschaft erhielten viele nichtrussische Minderheiten nun aber zumindest nominell einen Autonomiestatus. So wurde auch 1924 an der unteren Wolga die Autonome Sowjetrepublik der Wolgadeutschen  auf einer Fläche mit der Größe Belgiens gegründet. Diese deutsche ASSR der Wolgadeutschen erhielt eine eigene Regierung, der u. a. auch der spätere Berliner Bürgermeister Ernst Reuter angehörte. Nun keimten unter den Russlanddeutschen wieder Hoffnungen auf, denn die autonome deutsche Region wurde zeitweise in offiziellen Publikationen als „Stalins blühender Garten“ bezeichnet und es gab einen bemerkenswerten Aufschwung des Bildungs- und Schulwesens. Es gab hier 171 deutsche Schulen, 11 technische Lehranstalten, 5 Hochschulen, 20 Kulturhäuser und 1 deutsches Theater. Das hatte auch eine positive Wirkung auf die übrigen Deutschen in der Sowjet-Union, denn die Wolgadeutsche Republik galt nun als „Kaderschmiede“, wo Fachleute aus den anderen deutschen Gebieten ausgebildet wurden.
Auch in anderen Bereichen der Sowjet-Union wurden deutsche nationale Bezirke (Rayons) gegründet und dort der Schulunterricht in der Muttersprache gestattet (8 Bezirke in der Ukraine und je einer auf der Krim, in der Region Altai / Sibirien, in Georgien und in Aserbaidschan). 1929 gab es in der UdSSR außerhalb der Wolgarepublik und der Rayons insgesamt 550 deutsche Dorfsowjets.
Die kurze Blütezeit endete jedoch schon 1929, denn nun begann Stalin unter Terror mit der Kollektivierung der Landwirtschaft. . Die Autonome Sozialistische Republik der Wolgadeutschen wurde bis zum 1. Juli 1931 zu 95 Prozent kollektiviert. Ehemals wohlhabende Bauern wurden enteignet und mit ihren Familien in entlegene Gegenden im hohen Norden Russlands, nach Sibirien und in die Trockensteppen Mittelasiens verbannt. Dieses Schicksal erlitten nicht nur die Deutschen aus verschiedenen Landesteilen, sondern auch Hunderttausende Bauern anderer Volkszugehörigkeit. Einige tausend deutsche Bauern konnten rechtzeitig vor einem Ausreiseverbot 1929 das Land auf legalem Weg verlassen und wanderten vor allem nach Amerika aus.
Die Kollektivierung der Landwirtschaft führte in den Jahren 1932/1933 zu einer verheerenden Hungerskatastrophe, der mehrere Millionen Sowjetbürger zum Opfer fielen, darunter auch etwa 350.000 Russlanddeutsche. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland kam es zu Verhaftungen vieler angeblicher Spione und in der Zeit der Stalin‘schen  Säuberungen 1937/38 wurden  u. a. auch tausende Russlanddeutsche zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt. Einer vorübergehenden Entspannung nach dem Hitler-Stalin-Pakt folgte mit Beginn des Krieges gegen die Sowjet-Union 1941  die Deportation aller Deutschen aus dem europäischen Bereich der Sowjet-Union nach Sibirien, Kasachstan und andere Sowjet-Republiken im asiatischen Teil der Sowjet-Union. Grundlage war ein Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 28. 8. 1941. Er stellte alle Deutschen unter die Pauschalanklage, "zehntausende von Spionen und Diversanten" zu decken. Die Wolgadeutsche Republik und alle nationalen deutschen Bezirke wurden aufgelöst. Nur mit dem Nötigsten an Lebensmitteln und Kleidung wurden deutsche Männer, Frauen und Kinder in Güterwagen und zum Teil per Schiff nach Osten transportiert. Der Umsiedlung der Wolgadeutschen folgte die Deportation der Deutschen aus den Städten Moskau und Leningrad (St. Petersburg), dem Nordkaukasus und den transkaukasischen Republiken. Insgesamt wurden nach Schätzungen über 900.000 Menschen deportiert. Männer und Söhne wurden von den Familien getrennt und in Zwangsarbeitslager eingewiesen, deutsche Frauen mussten z. T. in Bergwerken arbeiten. Alle Deportierten, die nicht kaserniert waren, wurden in Sondersiedlungen unter z. T. menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Viele verbannte Deutsche überlebten die harten Bedingungen unter Schwerstarbeit, Hunger und Kälte nicht. Wie viele Russlanddeutsche letztlich in den Sondersiedlungen oder auf dem Weg dorthin umgekommen sind, ist jedoch bis heute nicht völlig geklärt. Offizielle Zahlen nennen 45.000 Tote, was von einigen Forschern als zu niedrig eingeschätzt wird.
Lediglich die Wolhynien-Deutschen und ein großer Teil der Schwarzmeerdeutschen entgingen wegen des raschen Vormarsches der deutschen Armee der Deportation nach Sibirien. Sie wurden größtenteils in den sogenannten Warthegau und teilweise ins Deutsche Reich umgesiedelt. Nach dem Einmarsch der Russen in Polen und Deutschland wurden jedoch zwei Drittel von ihnen wegen „Verrats an der sozialistischen Heimat“ ebenso nach Russland und in die Verbannung nach Sibirien oder Kasachstan verschleppt. Besonders tragisch war das Schicksal von Russlanddeutschen, die sich bis in die westlichen Besatzungszonen durchgeschlagen hatten und dann von den Westmächten wegen ihrer sowjetischen Pässe auch an die Sowjets ausgeliefert wurden.
Die Hälfte der zwischen 1927 und 1952 aus den westlichen Getreideregionen der Sowjet-Union (vor allem Wolga und Schwarzmeerbereich) nach Sibirien deportierten zwei Millionen Bauern, der sog. Kulaken oder  Sondersiedler, waren Deutsche. Während des Zweiten Weltkrieges (1941–1945) wurden außerdem ca. 1 Million deutsche Kriegsgefangene nach Sibirien verschleppt, wo sie oft zusammen mit den Deportierten im GULag Zwangsarbeit im Bergbau, Straßenbau und anderen Industrien leisteten. Die Lagerbedingungen für deutsche Kriegsgefangene und Sibirien-Deutsche unterschieden sich nicht.  40 % der Gefangenen starben an Unterernährung, an Krankheiten und infolge massiver körperlicher Misshandlungen. Noch 1948 verkündete der Oberste Sowjet, dass die Verbannung „auf ewig“ gelten solle.
Nach Stalins Tod und dem Adenauer-Besuch 1955 kehrten die überlebenden deutschen Kriegsgefangenen in die Bundesrepublik Deutschland zurück (sog. Spätheimkehrer). Auch für die Sibirien-Deutschen  und die übrigen Deutschen in der Sowjet-Union traten nun gewisse Erleichterungen ein, denn durch einen Erlass des Obersten Sowjets vom 13. 12. 1955  wurde eine rechtliche Gleichstellung mit allen Sowjetbürgern angeordnet, eine Ausreise in die Bundesrepublik oder eine Rückkehr in die angestammten Siedlungsgebiete wurde jedoch gleichzeitig ausdrücklich verweigert, ebenso eine Rückgabe des konfiszierten Vermögens. Allerdings gab es nun zwei deutsche Zeitungen, „Neues Leben“ und „Rote Fahne“ und einige lokale Radiosendungen in deutscher Sprache. Diese deutschsprachigen Medien wurden zwar vornehmlich zur Vermittlung der kommunistischen Politik benutzt, aber sie stoppten vorübergehend den fortschreitenden Verlust der deutschen Muttersprache. Auch entwickelte sich wieder eine deutsche Literatur unter den Russlanddeutschen, die allerdings nur gedruckt wurde, wenn sie absolut linientreu war.  In den 1960er Jahren begann zudem eine Zeit des „Tauwetters“, was sich vor allem in der Rücknahme des Erlasses von 1941 zeigte. In einem Beschluss des Präsidiums des Obersten Sowjet von 1964 wurde die Kollektivschuld von den Russlanddeutschen genommen indem es hieß: „…das Leben hat gezeigt, dass diese pauschalen Beschuldigungen unbegründet und ein Zeichen der Willkür unter den Bedingungen des Personenkultes Stalins waren.“  Die Wiederherstellung national-kultureller Eigenständigkeit wurde jedoch weiterhin verweigert. Offiziell wurde nun auch muttersprachlicher Unterricht für deutsche Kinder zugelassen. Aber  es gab keine geschlossenen deutschen Siedlungen mehr, in denen deutsche Dialekte als Umgangssprache herrschten, auch gab es keine geschlossenen Kirchengemeinden der verschiedenen Konfessionen. Bemühungen um eine Wiederherstellung der deutschen Wolgarepublik scheiterten an einer Hinhaltetaktik der Sowjet-Regierung und am Protest der nun an der Wolga wohnenden Russen. Zeitweise wurde daher auch erwogen, eine Autonomiezone für Russlanddeutsche im Gebiet von Kaliningrad / Königsberg zu errichten.
Nach der Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) von Helsinki vom 1. 8. 1975 gab es vermehrt Ausreise-Anträge von Russlanddeutschen unter Berufung auf die dort vereinbarte Familien-Zusammenführung. Diese Anträge wurden aber bis zum Ende der Sowjet-Union sehr restriktiv behandelt, so dass es bis 1988 nur zur Ausreise einiger 10.000 Russlanddeutscher in die Bundesrepublik kam. 1989 waren es dann aufgrund der liberaleren Politik unter Gorbatschow bereits fast 100.000. In den Folgejahren stieg die Auswanderungswelle lawinenartig an.

3.3 Russlanddeutsche heute in der Russischen Föderation und den Nachfolgestaaten der Sowjet-Union

Bei der Volkszählung 1989 wurden in der gesamten Sowjet-Union 2.038.603 Personen gezählt, die sich zur  deutschen Nationalität bekannten. Davon lebten 957.518 in Kasachstan, 842.295 in der Russischen Föderation, 101.309 in Kirgisien, 39.809 in Usbekistan, 37.849 in der Ukraine, 32.671 in Tadschikistan, 7.335 in Moldawien und weitere Gruppen unter 5.000 in Turkmenistan, Lettland, Weißrussland, Estland, Litauen, Georgien, Aserbeidschan und Armenien.[8]  Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele Deutsche nach wie vor aus Angst vor Diskriminierung sich nicht zu ihrer Ethnie bekannten und dass es inzwischen viele Mischehen gab, in denen nur ein Partner noch mehr oder weniger die deutsche Sprache beherrschte, der andere Partner und die  Kinder jedoch nur noch russisch sprachen.
Die Politik der Bundesregierungen nach der Wende war stets zweigleisig ausgerichtet. Zum einen wollte man Ausreisewilligen Personen mit deutschen Wurzeln die Übersiedlung ermöglichen, andererseits unterstützten sie aber auch alle Maßnahmen zur Verbesserung der Lage vor Ort. Auch die Bemühungen der deutschen Minderheit in Russland um eine nationale Eigenstaatlichkeit  wurden in Verhandlungen mit der russischen Regierung massiv unterstützt. Im November 1991 keimten große Hoffnungen, als Bundeskanzler Helmut Kohl und der russische Präsident Boris Jelzin eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten, in der sich Russland dazu bekannte, die Republik der Deutschen an der Wolga wieder herzustellen  und in den gegenwärtigen Siedlungsgebieten nationale Kreise zu schaffen. Jedoch schon im Januar 1992 ruderte Jelzin zurück und machte bei einem Besuch in Saratow deutlich, das in absehbarer Zeit nicht mit der Wiederherstellung der Wolgarepublik zu rechnen ist.[9]  Später wurde in einem „Protokoll über die Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation zur stufenweisen Wiederherstellung der Staatlichkeit der Russlanddeutschen“ eine entsprechende Vereinbarung getroffen, die am 23. 3. 1993 in Kraft trat.[10] Aber diese Vereinbarung kam zu spät und traf  bei vielen Russlanddeutschen auf Skepsis. Der Drang der Russlanddeutschen zur Ausreise war größer, denn man hatte in der Geschichte zu oft erlebt, dass man nicht auf Zusagen der Herrschenden bauen konnte.
Etwa 2,5 Millionen Menschen verließen ab 1990 Russland und die Staaten der ehemaligen Sowjet-Union. Sie kamen als sog. Spätaussiedler in die neue Bundesrepublik, um hier der endgültigen Russifizierung zu entgehen, aber auch um eine bessere wirtschaftliche Perspektive zu haben. Das ging nicht ganz ohne Probleme wie nachstehend noch unter „Russlanddeutsche Spätaussiedler in der Bundesrepublik“  zu berichten ist.

Deutsche in der Russischen Föderation

Nach dem Scheitern der verschiedenen Bemühungen um die Wiederherstellung einer deutschen Eigenstaatlichkeit in Russland, insbesondere nach Jelzins Rücknahme  seiner Zusage über die Wiederherstellung der Autonomen Wolgarepublik, kam es zum großen Exodus der Russlanddeutschen, die nun ihre Zukunft nur noch in Deutschland sahen.[11] Russlanddeutsche sind heute noch verstreut über die ganze russische Föderation zu finden. Ihre Zahl wird auf ca. 500.000 bis 600.000 geschätzt. Bei  der Volkszählung 2010 gaben 394.138 Einwohner Russlands als Nationalität „Deutsch“ an, nachdem jedoch keine Eintragung der Nationalität mehr im Pass erfolgt, sind die Angaben oft fragwürdig, zumal 5 Millionen Menschen gar keine Nationalität angaben.  Die größten Ballungsräume sind nach wie vor Sibirien, die Region Altai und der Ural. Doch auch in anderen Teilen  Russlands leben heute noch viele Nachfahren der nach dort deportierten Russlanddeutschen, und auch an der Wolga und im nördlichen Ostpreußen gibt es eine Anzahl von innerrussischen deutschen Rückkehrern bzw. Umsiedlern. Im nördlichen  Ostpreußen wurden Anfang der 90er Jahre etwa 60.000 Deutsche unter einer Million Einwohnern gezählt. Ein großer Teil von ihnen kam aus Kasachstan (s.u.). Der  größte Teil dieser Zuwanderer ist allerdings weiter nach Deutschland gezogen, da man von dem heruntergekommenen und infrastrukturschwachem Gebiet enttäuscht war. Nach Angaben des Internetportals „inrussland“ leben heute im Oblast Kaliningrad ca. 25.000 Russlanddeutsche. Es gibt eine russlanddeutsche Vereinigung „Eintracht“, das Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad/Königsberg als Stätte der Begegnung und seit 2004  ein deutsches Generalkonsulat, das die deutsche Minderheit berät und unterstützt.[12]
Anfang der 90er Jahre wurden die Deutschen Nationalrayons Halbstadt in der Altai Region (1991) und  Asowo im Gebiet Omsk (1992) gebildet. Es entstanden der Internationale Verband der deutschen Kultur (1991), mehrere Zentren der deutschen Kultur, Gesellschaften „Wiedergeburt“, später auch national-kulturelle Autonomien der Russlanddeutschen und weitere gesellschaftliche Organisationen der Russlanddeutschen..[13]
Der Internationale Verband der deutschen Kultur (IVDK) vereinigt Begegnungszentren vieler Regionen Russlands. Zu den Gemeinschaftsmitgliedern des Verbands gehören auch nationale Organisationen der Deutschen in Weißrussland, Moldau, Usbekistan, Aserbaidschan, Georgien und Estland sowie einige deutsche Gesellschaften in Kirgisien, Kasachstan und in der Ukraine. Hauptziel der Verbandstätigkeit ist die Erhaltung der kulturellen Identität und Gemeinschaft der Russlanddeutschen. Dafür werden Festivals und Tage der deutschen Kultur, Gemäldeausstellungen und Ausstellungen historischer Materialien veranstaltet, Seminare und wissenschaftliche Konferenzen organisiert sowie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen herausgegeben. Der IVDK erarbeitete ein Programm zur „Entwicklung des sozial-wirtschaftlichen und kulturellen Potentials der Russlanddeutschen in den Jahren 2008–2012“, dessen Konzept Ende August 2007 von der russischen Regierung unterzeichnet wurde. Das Programm sieht die Unterstützung der Kompaktsiedlungen der Russlanddeutschen wie z.B. der deutschen Nationalrayons in Asowo, im Altai und den Dorfadministrationen an der Wolga vor. Die Organisation erhält Mittel vom russischen Staat wie auch aus Deutschland,  die zum Erhalt der kulturellen Identität der Russlanddeutschen beitragen sollen. Der Verband ist seit 2004 Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen und die Russlanddeutsche Olga Martens gehört seit 2010 dem Präsidium dieser Vereinigung an. [14]

Deutsche Minderheit in der Ukraine

Wie unter Geschichte ausgeführt war die heutige Ukraine ein Siedlungsschwerpunkt der Deutschen im Zarenreich. Schwerpunkte waren die Metropole Odessa und bäuerliche Siedlungen im Schwarzmeergebiet und in Wolhynien. Heute leben noch ca. 33.000 ethnische deutsche in der Ukraine (auf Basis der Volkszählung von 2001), vornehmlich Rückwanderer aus den östlichen Teilen der ehemaligen Sowjet-Union. Der Rat der Deutschen in  der Ukraine bezweifelt diese Zahlen und geht von mehr als 40.000 Ukraine-Deutschen aus. Er verweist auf deutsche Begegnungszentren in 68 ukrainischen Orten. Ein beliebter Treffpunkt der Deutschen ist die lutherische Kirche St. Katherinen in Kiew. Es gibt aber keine geschlossenen deutschen Siedlungen mehr, sondern Deutsche sind über das ganze Land verteilt. Die deutsche Minderheit wird von der Dachorganisation  „Rat der Deutschen in der Ukraine“ vertreten, der Mitglied in der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen ist. Sie erhält Unterstützung durch das deutsche Bundesministerium des Inneren, das über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Selbstorganisation der Minderheit, die Sozial- und Jugendarbeit fördert.[15] Basis dafür ist ein am 3. 9. 1996 geschlossenes Deutsch-Ukrainisches Abkommen über die Zusammenarbeit in Angelegenheiten der in der Ukraine lebenden Personen deutscher Abstammung.
Im aktuellen Ukraine-Konflikt hat sich der Rat der Deutschen in der Ukraine deutlich auf der Seite der ukrainischen Regierung positioniert und die Angliederung der Krim durch Russland verurteilt.[16]

Deutsche Minderheit auf der Krim

Auf der Krim leben heute etwa 2.500 Menschen deutscher Abstammung. Sie sind organisiert in der Gemeinschaft „Wiedergeburt“ unter Leitung von Juri Gempel. In einem Interview mit NTV hat sich Gempel deutlich für den Anschluss der Krim an Russland ausgesprochen und dargelegt, dass die große Mehrheit seiner Landsleute ebenso denken, denn sie sprechen kein ukrainisch, nur russisch und sähen in Russland bessere wirtschaftliche  Entwicklungsmöglichkeiten.[17] 
Der Focus Nr.13/2014 berichtet in ähnlicher Weise von einem Deutschen, der in Kasachstan geboren wurde und mit seinen 'Eltern als einer der ersten deutschen Rückkehrer sich wieder auf der Krim ansiedelte. Er übernahm eine ehemalige Kolchose und betreibt dort Viehwirtschaft. Er bemängelt ebenso wie Eduard von Dinzer, der Vizechef des Vereins der Krimdeutschen, dass sich die Regierung in Kiew nie um die Entwicklung der Krim gekümmert habe. Auch habe man rückkehrwilligen Deutschen versprochen, Siedlungen für sie zu bauen, aber es tat sich nichts. So verwundert es nicht, dass die verbliebenen Krimdeutschen nun für den Anschluss an Russland gestimmt haben.
Unmittelbar nach der Angliederung der Krim an Russland hat der russische Präsident Putin in einem Erlass die deportierten Deutschen und Krimtataren rehabilitiert. Juri Gempel ist überzeugt, dass nun bis zu 20.000 Russlanddeutsche aus Sibirien und Kasachstan zurück auf die Krim kommen wollen, selbst aus Deutschland lägen ihm Anfragen von dortigen Spätaussiedlern vor.[18]
Die weitere Entwicklung bleibt hier ebenso wie bei den Krimtataren abzuwarten.

Russlanddeutsche in Kasachstan

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts siedelten Deutsche in den schwach entwickelten Regionen des Zarenreiches, dem heutigen Kasachstan. Durch Zwangsdeportationen nach dem Beginn des Krieges zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjet-Union (s. o.) wurde Kasachstan zu einem neuen Schwerpunkt der deutschen Minderheit in der Sowjet-Union. Trotz hoher Verluste durch Zwangsarbeit, Unterernährung und schlechte Wohnverhältnisse in den Jahren bis 1959 wuchs die deutsche Minderheit aufgrund einer hohen Geburtenrate entsprechend der Volkszählung  im Jahre 1989 auf 957.518 Deutsche an. Das entsprach 5,8% der Gesamtbevölkerung Kasachstans.[19] Vor allem in der damaligen Hauptstadt Alma-Ata konzentrierten sich die kulturellen Aktivitäten der deutschen Nationalität: Hier erschienen deutsche Zeitschriften und Bücher, es gab ein deutsches Theater.[20]
1979 scheiterte der Versuch, ein autonomes deutsches Gebiet in Kasachstan in der Gegend von Zelinograd (heute Astana) zu gründen am Widerstand der russischen und kasachischen Bevölkerung. Daraufhin begann in den 1980er-Jahren und vermehrt nach der Wende eine massive Abwanderung der meisten Russlanddeutschen nach Deutschland, in den Jahren 1993-1997 waren es ca. 100.000 Personen im Jahr.[21] Ein kleinerer Teil der Deutschen kehrte in die ehemaligen Siedlungsgebiete an der Wolga, in der Ukraine bzw. auf die Krim zurück oder siedelte sich im Bereich Kaliningrad / Königsberg an.
Entsprechend  der Volkszählung des Jahres 2012 leben  heute noch etwa 180.000 ethnische Deutsche in der Republik Kasachstan, besonders viele von ihnen in Gebieten Nord- und Ostkasachstans. Vertreten werden sie von der  Bewegung "Wiedergeburt",  die  sich im Jahr 1992 als Dachorganisation "Assoziation der gesellschaftlichen Vereinigungen der Deutschen Kasachstans 'Wiedergeburt'" (AgVDK) etabliert hat. Mitglieder der Organisation sind 20 regionale Vereinigungen der Minderheit mit über 50 Begegnungsstätten. Die Assoziation kooperiert mit zahlreichen Verbänden deutscher Minderheiten und ist Mitglied in der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen.
Wöchentlich erscheint die Deutsche Allgemeine Zeitung mit einer Auflage von ca. 2000 Exemplaren zweisprachig (deutsch-russisch) und versteht sich nicht nur als Organ der verbliebenen Deutschen sondern auch als Brücke zur gesamten zentralasiatischen Region und zu deutschen Touristen, Geschäftsleuten, Studierenden und NGO-Vertretern.[22]
Die Bundesregierung hat verschiedene Abkommen mit dem Kasachischen Staat zur Förderung der deutschen Minderheit geschlossen und unterstützt die AgVDK über ihre Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).[23]

Russlanddeutsche in den übrigen Staaten der ehemaligen Sowjet-Union (GUS-Staaten)

Das Auswärtige Amt der Bundesregierung gibt die Zahl der ethnischen Deutschen in den übrigen GUS-Staaten (Stand 2013) wie folgt an:
Armenien:               400
Aserbeidschan:     500
Georgien:               651
Kirgisistan:         8.766
Moldau:               2.000
Tadschikistan:   1.000
Turkmenistan:      500
Usbekistan:      10.000
Weißrussland:   2.474

Demnach gibt es noch größere Gruppen in Kirgisistan und Usbekistan. In der Mehrzahl sind sie Nachkommen der 1941 nach Zentralasien deportierten Russlanddeutschen aus dem Wolgaraum.
Von ursprünglich ca. 100.000 Deutschen in Kirgisistan leben die angegebenen knapp 9.000 heute vor allem im Norden des Landes, insbesondere in und um die Hauptstadt Bischkek. Interessensvertreter der deutschen Minderheit in der Republik Kirgistan ist der Volksrat der Deutschen Kirgistans. Der Volksrat arbeitet in acht Begegnungsstätten in verschiedenen Regionen des Landes (Bischkek, Sokuluk, Belowodskoje, Kara-Balta, Kant, Tokmok, Osch und Talas).
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab es deutsche Zuwanderer in Usbekistan, die vor allem aus den baltischen Provinzen Russlands kamen. Die Mehrzahl der Deutschen sind aber auch hier Nachkommen der 1941 nach Zentralasien deportierten Russlanddeutschen aus dem Wolgaraum. Die Angehörigen der deutschen Minderheit leben heute größtenteils in den Städten Taschkent, Buchara, Samarkand und Fergana. In diesen vier Städten sind sie auch in Deutschen Kulturzentren organisiert. Seit 2002 ist das Republikanische Kulturzentrum der Usbekistandeutschen Mitglied der Föderalistischen Union der europäischen Volksgruppen.
Die deutsche Minderheit sowohl in Kirgisien wie auch in Usbekistan wird durch Fördermaßnahmen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vor allem auf sozialem Gebiet unterstützt.
In den übrigen GUS-Staaten ist die deutsche Minderheit bis auf Restgruppen (siehe obige Zahlen) fast vollständig ausgewandert oder spricht in der Regel russisch als Muttersprache. In Georgien gibt es eine Assoziation der Deutschen Georgiens „Einung“, die seit 2003 Mitglied in der FUEV ist. Sie zählt 2.000 Mitglieder vor allem in Tiflis, bietet Deutschkurse an und unterhält einen Kindergarten und ein Jugendtheater.[24] Erfreulich ist in Georgien anzumerken, dass sich hier die Länder deutscher Sprache – Bundesrepublik, Österreich und Schweiz – unter dem Motto „Drei Länder eine Sprache“ gemeinsam um die Vermittlung deutscher Sprache und Kultur bemühen und im April/Mai 2014 diverse Info-Veranstaltungen angeboten haben.

Bei einem Besuch des Beauftragten der Bundesregierung für nationale Minderheiten Hartmut Koschyk in der Republik Moldau im Jahre 2017 konnte dieser  feststellen, dass die kleine verbliebene deutsche Minderheit sich stabilisiert hat. Diese unterhält ein Kultur- und Begegnungszentrum "Hoffnung" in der Hauptstadt Kischinau und bemüht sich sehr um die Bewahrung der kulturellen und muttersprachlichen Identiät. Koschyk zeigte sich beeindruckt über die gute Nachwuchsarbeit der kleinen deutschen Minderheit in der Republik Moldau, und sicherte weitere Unterstützung der Bundesregierung Deutschlands zu. (Globus Nr. 3/2017)

4. Sprache

Das Recht auf Selbstverwaltung und Religionsfreiheit nutzten die deutschen Kolonisten – Lutheraner, Mennoniten, Reformierte und Katholiken – um eigene Kirchen zu bauen. So entstehen schon im 18. Jahrhundert Kirchenschulen, wo Lesen und Schreiben auf Deutsch gelehrt wird. Später kommen staatlich subventionierte Schulen mit Russisch als Fremdsprache hinzu. Auch in den Gottesdiensten ist Hochdeutsch die Predigtsprache. Die vielen gläubigen Christen lasen in der Bibel und sie kannten ihr Gesangbuch oft in großem Umfang  auswendig.(Siehe die Hinweise zum deutschen Bildungswesen in der Wolgarepublik unter Geschichte.) Die Deutschen Siedler in Russland benutzten in ihren Kolonien im täglichen Kontakt bis zur Auflösung der Wolgarepublik und der nationalen Bezirke den Dialekt ihrer Herkunftsregion, also z. B. pfälzisch, hessisch, schwäbisch, niederdeutsch. Durch die lange Trennung von der ursprünglichen Heimat, haben die Dialekte allerdings einen unerfreulichen „Wandel“ mitgemacht. Zum Teil wurden verschiedene Dialekte vermischt und zudem mit vielen Russizismen angereichert. Passiv beherrschten die meisten Dialektsprecher  auch das Hochdeutsche.[25]
Mit der Zuspitzung der internationalen Beziehungen in Europa Ende der dreißiger Jahre schränkte Stalin die Rechte der Deutschen in der Sowjetunion weiter ein. Der Unterricht in den deutschen Rayons außerhalb der ASSR der Wolgadeutschen, wurde ab dem Schuljahr 1938/39 in Russisch oder in Ukrainisch erteilt. Im Sommer 1938 lösten die Behörden den deutschen Rayon im Altai und Ende März 1939 sämtliche deutschen Rayons in der Ukraine auf, 1941 wurde die Wolgadeutsche Repzblik aufgelöst. Nach der Deportation endete abrupt eine Phase deutscher Kultur in Russland und den Republiken der Sowjet-Union. Deutsch wurde aus den Schulen verbannt und sogar im öffentlichen Raum verboten. So verwundert es nicht, dass schon 1980 nur etwa 57% der Deutschen in der damaligen UdSSR noch einigermaßen Deutsch beherrschten. Mit dem allmählichen Abgang der älteren Generation, die im Familienkreis noch die Muttersprache pflegten, verstärkte sich diese Tendenz.[26] Bei den heutigen Russlanddeutschen und den Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjet-Union beherrschte nur noch die ältere Generation die deutsche Sprache, wenn auch mit russischen Akzent und vielen Lücken. Die etwa bis 1960 Geboren verstehen meist noch (etwas) deutsch, können sich darin aber nur schlecht ausdrücken und die nach 1960 geborenen beherrschen oft nur russisch.

5. Russlanddeutsche Spätaussiedler in der Bundesrepublik

Nach der Wende und dem Zerfall der Sowjet-Union standen viele Russlanddeutsche vor der Frage „Bleiben oder gehen?“. Wie schon ausgeführt hat sich der überwiegende Teil der Deutschstämmigen für die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland entschieden. 1996 berichtete die Zeit, dass die Bundesregierung mit Millionensummen versucht, Russlanddeutsche zum Bleiben zu bewegen – vergebens![27] Nachdem Präsident Jelzin die Zusage zur Wiederbelebung der Wolgarepublik zurücknahm und als halbherzigen Kompromiss zwei deutsche nationale Landkreise bewilligte, waren Geduld und Vertrauen der meisten Russlanddeutschen nicht mehr vorhanden. Zudem machte man sich Vorstellungen vom heutigen Deutschland, die fern jeder Realität waren. Ähnlich der Bevölkerung in der DDR hatte man in noch stärkerem Umfang die staatslenkende Wirtschaft erlebt und z. T. auch verinnerlicht, aber noch einschneidender war der Abstand zur deutschen Sprache, Kultur und Lebensgewohnheit geworden. Häufig kam es in der Zerstreuung zu Mischehen mit Russen oder Angehörigen anderer Völker der Sowjet-Union, ein Unterricht in deutscher Sprache fand selten oder gar nicht statt und aus den Erzählungen der Großeltern formte man sich ein Wunsch-Bild von einem Deutschland, das es so nicht mehr gab.
Die Eltern hatten erzählt, Deutschland sei ein christliches Land, wo alle Menschen ehrlich sind, dass dort nicht gestohlen und gelogen wird und dann kam bei der Übersiedlung ein Kulturschock.[28]
Dementsprechend war die Ankunft im Deutschland der 90er und der beginnenden 2000er Jahre für viele Russlanddeutsche ein böses Erwachen. In Russland, Kasachstan und den übrigen GUS-Staaten wurden sie nach wie vor als Deutsche diskriminiert und hier angekommen betrachtete man sie nun als „Russen“, denn die meisten von ihnen beherrschten ja nur unzulänglich oder gar nicht die deutsche Sprache. Dies galt vor allem für viele Jugendliche, die oft gegen ihren Willen die gewohnten Stätten ihrer Kindheit, ihre Freunde und Bekannten verlassen mussten. Deshalb blieben Reibereien zwischen Spätaussiedlern und deutschen Mitbürgern aufgrund unterschiedlicher Lebensgewohnheiten zunächst nicht aus.
Wie bei vielen Migranten kam es auch bei den rückkehrenden Russlanddeutschen oft zu komprimierten Ansiedlungen in verschiedenen Teilen Deutschlands, z.B. in Ostwestfalen, im Oberbergischen Land und im Badischen bei Lahr, wo dann die gegensätzliche Lebenswesen aufeinander stießen. Viele Veröffentlichungen  berichten von persönlichen Schicksalen und Missverständnissen auf beiden Seiten. Hier nur eine kleine Auswahl:
- „Heimat erreicht, Heimat verloren – Sie kommen durchs offene Tor und finden sich wieder am Rand der Gesellschaft“ (Die Zeit – Dossier – v. 5. 4. 1996)
- „Eine Dienstreise von zweihundert Jahren geht zu Ende – In Sibirien fühle ich mich deutsch in Deutschland fühle ich mich russisch (FAZ v. 11. 6. 1995)
- „Zu Hause ist, wo ich nicht bin – Russlanddeutsche zwischen Karaganda, Hamburg und Irgendwo“ (Sendungsmanuskript DeutschlandRadio 2000 - www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht_alt/001209.rtf)
- „Zuhaus in der zweiten Heimat – Russlanddeutsche in Detmold“ (Deutschlandradio Kultur Beitrag vom 19. 7. 2013 - http://www.deutschlandradiokultur.de/zuhaus-in-der-zweiten-heimat.1001.de.html?dram:article_id=254645)
- Turgen ist für mich keine Heimat mehr (Interview in der DAZ – siehe Anmerkung 22 – vom 1. 5. 2014)
- Unsere Landsleute aus Karaganda (Die Zeit 12/2004)
- Russische Seele - deutsche Heimat (Deutsche Allgemeine Zeitung, Kasachstan v. 4. 4. 2004
- "Zwischenwelten. Russlanddeutsche Jugendliche in der Bundesrepublik" (Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2003

Deshalb war bei den Russlanddeutschen nun wieder Pioniergeist gefragt und man kann heute - ca. 15 Jahre nach der größten Einwanderungswelle - feststellen, dass die überwiegende Mehrheit der Spätaussiedler integrationswillig  die neue Herausforderung annahm, intensiv deutsch lernte, bereitwillig zunächst jede Arbeit annahm und heute weitgehend  integriert ist. Dazu beigetragen haben sicherlich auch diverse Hilfsangebote von Städten und Gemeinden, Hilfs- und Jugendorganisationen. Hierüber berichtet  z. B. eine Dokumentation des Bundesministeriums des Innern von 2002 "4. Bundeswettbewerb Vorbildliche Integration von Aussiedlern". Manche Spätaussiedler aus Russland oder Kasachstan sind inzwischen bekannte und berühmte Persönlichkeiten, wie der erste russlanddeutsche Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik (geboren 1957 in Kastek/Kasachstan, 1989 nach Deutschland übergesiedelt) oder die Sängerin und Fernseh-Entertainerin Helene Fischer (geb. 1984 in Krasnojarsk), die mit über 5 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten ihrer Zunft im deutschen Sprachraum gehört.

Manche russlanddeutsche Übersiedler kamen allerdings mit der neuen deutschen Umgebung nicht zurecht. Bei ihnen ist die Illusion vom gelobten Land umgeschlagen in Heimweh nach bekannter Umgebung. Zudem wächst in Kasachstan  die Wirtschaft und die Regierung lockt sogar Arbeitskräfte aus dem Ausland mit Vergünstigungen an. Das bringt manchen Spätaussiedler auf den Gedanken zur abermaligen Rückkehr, denn er fühlt sich in Deutschland immer noch fremd, hat Komplexe wegen der Sprache, ist von der deutschen Umgebung isoliert oder arbeitet oft in Bereichen, die nicht seiner Qualifikation entsprechen, was Verlust sozialer Anerkennung bedeutet. So gibt es eine nennenswerte nicht genau bekannte Zahl von Russlanddeutschen, die in ihre „Heimat“ nach Sibirien oder Kasachstan zurückkehren oder zurückkehren wollen. Um sie bemühen sich Beratungsstellen z. B. die Wohlfahrtsorganisation „Heimatgarten“, ursprünglich ein Projekt der AWO Bremerhaven, mit einer speziellen Anlaufstelle in Bielefeld. Man unterscheidet dort in einer Grafik zwischen dem Rückkehrgrund „ökonomisch bedingt“ und „mental bedingt“. Oft gehen die Probleme aber ineinander über. Aber auch die abermaligen Rückkehrer treffen wieder auf Probleme, denn das alte Umfeld existiert nicht mehr und auch die nachkommunistische Gesellschaft ist im Wandel. [29]

Im Gegensatz zu anderen Migranten (z. B. den Türken in Deutschland) sind die aufgezeichneten Probleme für über 2 Millionen Russlanddeutsche aber innerhalb einer Generation erledigt. Wer als Erwachsener nach Deutschland kam, denkt oft noch an die einstige Heimat, reist im Urlaub nach dort hin oder engagiert sich in russlanddeutschen Verbänden. Für ihre hier aufgewachsenen Kinder ist die Herkunft ihrer Eltern und Vorfahren jedoch Familiengeschichte und selten ein Thema. Sie sehen sich nicht mehr als Russlanddeutsche, sondern einfach als Deutsche.[30] Leider muss man nach Ausbruch des Ukrainekrieges im Februar 2022 feststellen, dass im Lager der Russlanddeutschen ein Zwiespalt zwischen sogenannten "Putin-Verstehern" und "Ukraine-Freunden" entstanden ist. Die öffentliche Debatte ist dabei oft wenig von Fakten und mehr von Emotionen geprägt. Leider kam es auch zu Ausschreitungen gegenüber Russlanddeutschen und russischen Exilanten in Deutschland. Hier wäre Aufklärung dringend erforderlich. Siehe dazu meine Stellungnahme im Post 2.32 Ukrainer, ukrainisch,Ukraine.






1 http://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/55260.html#pos36                           
[4] Nelly Kosko: „Die Letzten unter den Gleichen – die Deutschen in der UdSSR“ in „Wege und Wandlungen – Die Deutschen in der Welt heute Band 1“Westkreuz-Verlag Berlin/Bonn 1981 - 
"Die Auswanderung von Deutschen nach Südkaukasien" in Globus 1/2018
[5] „Die Deutschen in der Sowjetunion“ in „Handbuch der europäischen Volksgruppen“ (Ethnos8), S. 458ff
[7] Zusammengestellt unter Benutzung von Hinweisen in den Büchern Nelly Kosko: „Die Letzten unter den Gleichen – die Deutschen in der UdSSR“ in „Wege und Wandlungen – Die Deutschen in der Welt heute Band 1“, „Die Deutschen in der Sowjetunion“ (siehe Anmerkung 5) und der Internetseiten http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56417/russlanddeutsche?p=all und http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/396268/zur-geschichte-der-russlanddeutschen-767883 und

[8] Globus Heft 3, Mai/Juni 1991
[9] Informationen zur politischen Bildung Nr. 267, 2. Quartal 2000
[10] Hartmut Gassner: „Aussiedlerpolitik“ erschienen in „Migration und Flucht“, Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung Band 342 von 1997
[11] http://www.russlanddeutschegeschichte.de/geschichte/teil4/glasnost/autonomie.htm
[15] http://www.agdm.fuen.org/ und http://deutsche.in.ua/de/about.html
[16] http://deutsche.in.ua/de/news/271.html
[17] http://www.n-tv.de/politik/Krim-Deutsche-waehlen-Russland-article12468496.htmlSamstag, 15. März 2014

[18] http://german.ruvr.ru/2014_05_19/Heimkehr-der-unter-Stalin-Deportierten-Krim-erwartet-bis-zu-20-000-Deutsche-4533/
[19] Barbara Dietz/Peter Hilkes " Rußlanddeutsche: Unbekannte im Osten ", Olzog Verlag, 1992
[20] http://www.kulturforum.info/de/topic/1019478.kasachstan.html
[21] http://www.agdm.fuen.org/land/kz.html
[25] Nelly Kosko: „Die Letzten unter den Gleichen – die Deutschen in der UdSSR“ in „Wege und Wandlungen – Die Deutschen in der Welt heute Band 1“, S.233ff
[26] Wie vor S. 235
[27] Die Zeit v. 5. 4. 1996 „Geld schafft kein Heim“
[28] http://www.deutschlandradiokultur.de/zuhaus-in-der-zweiten heimat.1001.de.html?dram:article_id=254645

[29] http://www.deutschlandfunk.de/so-schnell-wie-moeglich-zurueck.862.de.html?dram:article_id=123357 - http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Zurueck-in-die-Heimat/20070505

1 Kommentar:

  1. Herzlichen Dank für die Verfassung, endlich mal eine objektiver Bericht!
    Ich bin selbst sogenannte "Russlanddeutsche". In unserer Familiengeschichte kann man exemplarisch die allgemeine Geschichte (mit allen Wirren) von den Auswanderer im 18-19.Jh bis den Aussiedlern aus der Sowjetunion darstellen. Mein Onkel, Gerhard Walter, hat die Familien-Geschichte in ein Buch verfast. Im Spielfilm "Mitten im Sturm" wird das Schicksal meines Großonkels, Anton Walter (gespielt vom Ulrich Tukur) dargestellt. Ich bin mit meiner Familie 1991, als Aussiedlerin, nach Deutschland gekommen. Wir sind deutsche, obwohl oft als Russen bezeichnet werden. Ich beschäftige mich mit dem Thema: Identität, da ich Lehrerin bin und mit Kindern aus unterschiedlichen Kulturen täglich zu tun habe. Selbst meine Mutter, die im Waldorf (heutige Ukraine) geboren ist, in der Zeit des 2. Weltkrieges im deutschem Reich war und nach dem Krieg in den Ural deportiert wurde, konnte mir die Frage: "Wo ist Ihre Heimat, nicht eindeutig beantworten.
    Ich möchte mich bei Ihnen noch mal bedanken.
    Lilli Becking, Eschborn

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